Platt – Stichworte von A – Z

© Walter Emmer  –  Datei vom 05.01.2019- (Erstveröffentlichung :09.09..2011)

Hier sind über 2000 Begriffe aufgelistet. Vor der Benutzung ist es sinnvoll erst einen Blick in´s Vorwort zu werfen. 
Immer wieder werden Begriffe unter dem falschen Buchstaben gesucht  z.B. bei B und P, oder bei D und T, G und K usw.
Auch
E wird leicht mit Ä verwechselt.

In der linken Spalte sind viele Worte mit  “-„  gekennzeichnet. Beim lesen ist dieses minus zu ignorieren.                               
Hiermit wurde zur besseren Verständlichkeit die Silben-Zusammensetzung kenntlich gemacht.

A   

 +(e siehe auch unter a und ä)

Kennzeichnungen f.Bearb.

<          Wort nicht dokumentiert

>          dok.

:           mehrfach genannt

ShW = Südhess. Wörterbuch

PfW  = Pfälzer Wörterbuch

aam wie Hiob

arm wie Hiob, bettelarm

Ääre-houfe

Erdhaufen-, Komposthaufen

äären Gescherr

irdenes Geschirr, Steingut

Aa-sche

Eichen (Baum)

Aaue-deckel

Augenlid

Abbe-deek

Apotheke

Abbel

Apfel

äbbes

etwas, ein wenig

äbbes, vunn allem ……

von allem etwas; vielfältig

Abee, Aa btritt     :

Plumpsklo, Toilette

Abee-deckel

Holzdeckel mit Griff zum Zudecken des Plumpsklos

Abee-micke

Toilettenfliegen / Schmeißfliegen

äbsch

verkehrte Seite; auch: abweisend, wenig nett,

äbsche Henn

linke (äbsche) Hände, (von einem Ungeschickten)

ach so

ich verstehe, ich habe kapiert

achele

viel und gierig essen

äern

ärgern

ah

auch

ahmes-je, ach du …

armes o. krankes kleines Kind (bedauernde Ansprache)

Ährn, Ährn-woue

Ernte, Erntewagen Leiterwagen

Ährn-räsche

Ernte-Rechen (breit mit langen Zinken)

Ährn-strick

Strick mit einem Holzknopf oder Knebel am Ende, mit dem die Getreidegarben gebunden wurden (s. auch „glecke“)

aig

arg

äjend oaner

irgend einer

Ajer

Eier

Ajer klebbern orrer schloawe

Eier zu Rührei rühren (schlagen mit einer Essgabel)

ajer-eckisch

nicht rund, oval

Alb-drigge

Albdrücken, gefühlte Atemnot – Alben auch Elben = brustbeklemmende gespenstische böse Wesen wie Waldschrate oder Kobolde

alderieren

sich aufregen, ärgern (franz.)

alle gebott

öfters, immer wieder,

allee-hobb

auf geht’s; los jetzt (franz. aller = gehen;

allez = geht!; vite = schnell)

alle-mol

auf jeden Fall

aller

auf, los

alleritt

öfters, immer wieder

alle-vier-Woche

monatlich, der Monat als Zeitmaß wurde im Dialekt kaum benutzt

alleweil

soeben, eben gerade

allewidd

immer wieder

All-meu

(alles mein) habgieriger Mensch

all-minoa nner

alle miteinander

allminoanner

alle zusammen

aloa

alleine

als

immer

alse-mol

manchmal, gelegentlich

als-fort

meinetwegen

Amberaasch

Umstände, Aufwand,

Andiftsche o. Endiftsche

Endivien, (Salat)

Anke

Genick, auch lange Haare im Genick

Aria

viel Aufhebens

äschde-miern

ästimieren, beachten, schätzen (franz.)

aschur

auf dem laufenden sein; auch: Übereinstimmung bekunden  (franz. à jour)

Atzel

Elster

Atzel-aag

Hühnerauge (Atzel = Elster)

auf, masch masch

los, es geht los

aus-baldowern

auskundschaften

aus-dif-dele; Difdeler

austüfteln; Tüftler, Bastler

ausem

aus dem

Aus-gehegg-der

(von aushecken) wer mit unsauberen Mitteln zum Ziel kommt

aus-ge-knowelt

ausgeklügelt, etwas ausgedacht

ausge-mejelt

mergeln, abgemagert, auch: ausgemergelter (unfruchtbarer) Boden

aus-gugge,

gugg der woa s aus

auswählen, such dir was aus

aus-ricke

flüchten, wegrennen

aus-schälle

Läuten und Ausrufen von Gemeindenachrichten durch den Polizeidiener

aus-scheerisch seu

außer sich sein (vor Wut)

aus-schlubbe

ausrücken, flüchten, abhauen

aus-werdisch

fremd, nicht aus der Region

aut-sche

wehklagen

awwel

eben, gerade eben, im Moment

B     (siehe auch unter P)

(e siehe auch unter a und ä)

Baabe

Papa, Vater

baaje

biegen

Baaje, ich hons in de   <

Schmerzen in der Biege, im Hüftgelenk

Baan, auch: Barn

Seitenteil der Scheune, auch: Raum neben einem Saal

baawes

barfuss

Babb

Kleber auch: Matsch

babbisch

klebrig

Babb-jule

schmierige, unangenehme Frau

Babb-sack

schmieriger, unangenehmer Mann

Backens, e … Fisch

eine Portion Fische zum backen

Back-stoa

gebackener, gebrannter Ziegelstein

Bagasch

Gesindel

bähre

beten

Bajes

altes Haus, verächtlich für „Haus und Hof“, (jidd. bajis = Haus)

Bäll

Bettel, persönliches Gepäck oder bestimmtes Gerät

Bäll hee-schmeiße, de  …

alles hinwerfen, aufgeben

bälle

betteln

Balsch

abschätzig für Kind, (Balg)

Bal-wierer

Barbier, Rasierer

Banatzel oder Bernatzel

Kopf

Bapp-deckel

Karton, dickes Papier

Barriehr

Barriere, Schranke am Bahnübergang

Bart-schoawer

Barbier, Rasierer

Bärzel

Kopf

Base

Cousine

Bäsem

Besen, auch: weibl. Herumtreiberin

bassiern

geschehen

Bätze-koammer

kleine dunkle Kammer, Kindern wurde gedroht, sie dort einzusperren, auch: Arrestzelle der Stadt oder Gemeinde

Bätzel

gestrickte Mütze, Zipfelmütze, (ursprüngl. Frauenhaube)

bätzisch

frech, widerborstig

bätzisch koalt

sehr kalt, eiskalt

Bauch-labbe

Bauch-lappen, Bauchfleisch, das Fleisch am Bauch des Tieres

bauf-disch

sofort, schlagartig

baufe

werfen, schmeißen

baumeln

hin- und her schwingen lassen (Arme, Beine)

bawarisch

groß, mächtig (verstärkendes Wort)

ba-wes, schuh-ba-wes

barfuß, schuhbarfuß

bedabbele

begreifen, verstehen

be-daire

bedeuten

bedrebbelt

traurig, niedergeschlagen

bedudele

betrinken

Beele, Dreck-beele, Sau-beele

schmutzige, schlampige Frau

Beem-sche

kleiner Baum

Beer

Birne

bei-de-Hand; vun-de-Hand

linkes Zugpferd (das Reitpferd); rechtes Zugpferd im Gespann

Beiß-zang

Kneifzange, auch: eine böse Frau

be-kalle

betonen, jemand etwas vorhalten

bekloppt

verrückt

belämmert gugge

verlegen schauen

beleidischt Lewwerworscht

empfindliche Person

Belle, Belle-wäld-sche

Pappeln, Pappelwäldchen

belurn

betrügen, übervorteilen, auch: beobachten

Belz-nickel

Benznickel, Begleiter des Nikolaus bzw. des Christkindes – Schreckgestalt für Kinder – ( auch: Pelznickel – Nickel als Kurzform von Nikolaus;  „pelzen“ bedeutet   prügeln)

Bembel

Apfelweinkrug

Bendal

Pedal am Fahrrad

Benemmes, koa

kein Benehmen

Bennel, Bennelsche

Faden, Fädchen, Schuhsenkel

berappe

bezahlen

Berrem-sche

Obstboden, Kuchen

berschde

bürsten (Schuhe etc.) – früher wurde auch die Wäsche gebürstet. Es gab ja noch keine Waschmaschine.

Berscht, kloa        Berscht

Bürste, aufmüpfiges (kleines) Mädchen

Berzel-beer          <

Birnensorte , s. Betzelbeer

besch-de; machsch-de; hosch-de; kannsch-de;  dee-schde;

bist du, machst du; hast du; kannst du; würdest du;

Beschiss

Betrug

Bett-klobber

Matratzen-Klopfer

Bett-load

Bettlade (Seitenteil des Bettes)

Bett-sascher

allgem. Schimpfwort, auch für: Grünschnabel

Bett-ziech

Bettdecke und -kissen mit Federn, (Ziechen, eine fest gewebte Stoffart)

   Betzel-beer

Betzelbeere oder Betzelbirne – alte Birnensorte „kleiner Katzenkopf“, die an der Bergstraße und und im Ried angebaut wurde –

Biejel-eise-fieß

Bügeleisen-Füße  (für Plattfüße)

Biero

Büro

Biggel

Pickel, Flachspitzhacke

bim-bele

läuten

bissje

bisschen

Bitt

Bütte, Wanne

Bitt-fuhr

(erbetene) kostenfreie Fuhre (Transport)

blägse

weinen, auch: schreien)

Bläsch, schwätz koa

(Blech) rede keinen Unsinn

bläsche

bezahlen

Blätzjer

Gebäck

Ble-rrer

Blätter (vom Baum) jedoch auch Papier

blerrern

blättern (im Buch)

blimme-rand

unwohl sein, (franz. bleu mourant)

Blimm-scher, Blimmel-scher

Blümchen

Bloamasch

Blamage

Bloos

abschätzig für Gruppe von Menschen

Bloos, Bles-je

kugelförmige Wurst, (in die Schweinsblase gefüllt) meist Blut-, Leberwurst oder Schwartenmagen

Bloos-asch, de …

undefinierbare Antwort auf die Frage „Wer war das?“

bloos-keppich

ohne Kopfbedeckung

blorrn, rim-blorrn

brüllen, rumbrüllen

blos

nur

Blouwe

der blaue Arbeitsanzug (in den 1950ern waren all Arbeitskleidung blau erst viel später auch olivgrün usw.)

Blumme-scherb

Blumentopf aus Ton

Boa

Beine

Boa mbel-schnuud

Mund mit großen oder hängenden Lippen

Boa m-el-kapp

Strickmütze mit Bommel oder  Quaste

Boa n-gert

Baumgarten, Baumstück

Boa n-kert

frecher, ungezogener Junge, auch: uneheliches (auf der Bank gezeugtes) oder „aufgelesenes“ Kind

boa re

langsam gehen

Boa -sascher

(Beinseicher), Kind das am Bein runterpinkelt, weil es noch zu klein ist. (Unterhosen gab es im Sommer selten), auch: für jemand mit wenig Erfahrung

Boahn

Zug, Eisenbahn

Boa-hoawe

irdener Krug (Steingut) , oft mit Deckel

boal

bald

boambele

baumeln,  hin und her schwingen lassen    

Boam-beler

langsam, trödelnder Mensch

Boambel-sche

kleine Woll-Kugel (an der Strickmütze)

Bobb

puppe

Bobbel-sche

Baby

Bobbes

Hintern, Po

Bobbe-schees

Puppenwagen

bobbisch

klein, zierlich

bocks-boa nisch

stur, störrisch, (wie wenn der Bock die Beine nicht bewegt)

Boj-moa sder

Bürgermeister

Bolle-zei-diener

früherer „Ordnungshelfer“ der Gemeinde, der auch Bekanntmachungen im Ort ausrief (mündlich)

bolze-strack

stur geradeaus

Boose, Stroh- …

Strohbündel, Strohballen (Boose, Gebund, Bündel)

Boot-sche

kleines Boot

Bord-kasch-de

Ladefläche des Bordwagens (Kastenwagens)

Bord-woue

Kastenwagen (geschlossener Holzwagen)

Borsch, Berschje

Jüngling, Teen oder Twen

Borschde

Haare

Borzel

kleines Kind

Borzel-bock

Purzelbaum

borzele

purzeln

Bosse mache

Faxen, Blödsinn machen, Dummheit begehen

bossele

basteln

Bott-schoa mber-dibbe

Nachttopf (franz. bot de chambre)

Braad-maul, Brei-maul

langsam oder ausgeprägtes Platt sprechender

brädoa l

irre sein, ungeschliffen (brutal)

bräsche

erbrechen, sich übergeben

Bräsch-sack

Sack zum umhängen, bei der Apfelernte

Brass

Wut, Zorn

Bräzzel

Gebäck, auch: Kopf

Bräzzel – woa s off die Bräzzel krije

auf den Kopf geschlagen werden

Brebeler, Brebel-dibbe

Nörgler, dauernd kritisierender

Breck

groß-räderige Pferdekutsche ohne Dach (Familienkutsche)

Bredulje

(franz. Bredouille) Schwierigkeiten (in Verlegenheit, in Bedrängnis)

Brehme

Bremsen, (Insekt)

Brei-maul, Braad-maul

langsames, breites Platt sprechender

Brenk

Bütte, große Schüssel

Brief-bott

Postbote

Brieh

Brühe

Brieh-bitt

Brühbütte, große hölzerne Bütte zum Brühen (reinigen) des geschlachteten Schweines

Brieh-bump

Vieltrinker

Brie-hin-gel

(von brüten) Schimpfwort für jemand ohne Elan; z.B. jemand der seine (eingebildete) Krankheit pflegt

Brigg

Brücke

Briggel-sche

kleine Brücke

Brille-schaad

Brillen-scheide (Etui)

bringscht´s, du … zu-mer

du bringst es zu mir

britze-brou

tiefbraun

Broa mbel

Brombeere, auch: Gesicht, spez. beleidigtes Gesicht

Broa mbes

Pampe, Matsch

Brogge deitsch, e paa  …

(Brocken) ein Paar Worte deutsch

brotzele

brutzeln, braten

Brull (mach so koa  Brull)

wenn man die Lippen zu einem „beleidigten“ Gesicht verzieht – eingeschnappt sein – (mit schmollender Unterlippe)

Brulle

Blasen (wenn es stark regnet)

brullern

Blasen ziehend, mit einem Strohalm ins Wasserglas blasen

Brull-jes

aufgeblasener Mensch, Angeber

Brumm-dobbsch

Brummkreisel

brumme

im Gefängnis sitzen

Brummel-dibbe

Nörgler

brumme-le, brumme-lisch

schlecht gelaunt sein, sich über etwas ärgern

Brummel-ochs

umständlicher, ungebildeter Mensch –  immer der Letzte

Brunne-butzer, schaffe wie en  …

schwere, schmutzige Arbeit verrichten

brunze

urinieren, pinkeln

Brutsch, Brull

Gesichtsausdruck (eingeschnappt sein – mit schmollender Unterlippe)

Buch-stoawe

Buchstabe

Buckel runner-ritsche, de …

jemanden gleichgültig sein

buckele

schwer arbeiten

Buddig

altes, verkommenes Gebäude

bumbe

pumpen, auch: schlagen, verhauen

Bumberei

Straßen-Rauferei

Bumbes

Furz

Bumbe-wasser

Wasser aus der Pumpe (die stand früher in fast jedem Hof)

bundisch

bunt, farbig

Burem

lebhaftes Treiben, Gedränge, Durcheinander

(von “’Purimfest”, jüdisches Freudenfest)

Busch

nicht nur der Busch (Hecke), auch: Pflanzenbüschel, z.B. Salatkopf, oder Grasbusch

Butz, es butzt

feine Kleidung, es sieht gut aus

butze

putzen, sauber machen

Butze

trockener Nasenschleim, Popel; auch: kleines Kind

Butze, Groas-butze

Büschel, Grasbüschel

Butze-blumme

Bartnelke

Butze-kroambel

in dicke Kleidung eingepacktes, krankes, schwächliches Kleinkind, auch: liebevolle, bemitleidende Ansprache für ein Kind

Butze-moann

Kinderschreck, gespensterhafte Kobold- oder zwergenartige Figur

Butz-labbe, Butz-lumbe

Putzlappen

Buuwe-roll

Mädchen, das mit Jungen spielt

buzzele, in-buzzele

in dicke Kleider einpacken (Kind)

C  (siehe unter K oder G)

 

D  (siehe auch unter T)

(e siehe auch unter a und ä)

daab

taub

daab Nuss 

unfähige Person (taube Nuss)

Daab-naggel

Schimpfnamen für einen schlecht hörenden Mann

Dabbe

Fußabdrücke, auch: Fabelwesen (wie Ilwertritsche)

Dabbes

Tollpatsch, Tölpel

dabbisch

ungeschickt

Dach-hoa s

Dachhase (spöttisch für Katze – in der Notzeit wurden abgebalgte Katzen als Hasen angeboten)

daggele, doher-daggele

wackelige Schritte machen

dakkor

in Ordnung, einverstanden (franz. d’accord)

Danne-gickel

Tannenzapfen

Däpp, Däppsche

intelligenzarmer Zeitgenosse

därme (do därmt der woa s)

drohen (da droht dir was)

däse-mol

dieses mal

däs-weje

deswegen

dätschele (von antatschen)

anfassen, eine Frau befummeln

Daubert

männliche Taube

Dauwe-steeser, Steeser

Raubvogel (Falke, Sperber)

Debbisch-klobber

Teppichklopfer

Deer-gewenn

Türstock, der in der Mauer verankerte Tür-Rahmen, an dem der Türflügel befestigt ist

Deer-schling

Türgriff, Türklinke (…schlinge stammt

Deer-schoner

ein dünnes Kunststoffblatt in Höhe des Türgriffs aufgenagelt, schonte die Farbe

dee-schde; mach-schde; hosch-de; kann-schde; besch-de; 

würdest du; machst du; hast du; kannst du; bist du,

Deetz

Kopf

de-gäje, dodegäje

dagegen, da dagegen

deigsele

hinbiegen, in Ordnung bringen

Deiwel

Teufel

Dember

(Dämpfer) Kessel, in dem man Schweinfutter kocht

dembisch, der es …; der hot Doa mb

der ist dampfend, der hat Dampf (der ist betrunken)

Denn-gerischt

Tennengerüst, Zwischenboden in der Scheune

de-nooch

danach, auch: hinterher

Depp; Idiot

Idiot; ein dummer (schwachsinniger) Menschen

Deppsch

Teppich

Deppsch, Gails- …

Pferdedecke

   der; der-do; die-do

  dieser: dieser da; diese da

Derr-rabbel               <

Dürr und rappelig, Person mit Untergewicht

derr-rabbelisch

dürr, schmächtig

dess unn sell

dieses und jenes

deu, unser, meu, aier

dein, unser, mein, euer

Dibbe, Milsch-dibbe

Topf, Milchtopf

Dibb-sche

Kleiner Topf, auch für: Nachttopf

Dick-kopp

sturer Mensch

Dick-worz

Runkelrübe, Futterrübe,

Dick-worz-backe

jemand der ausnehmend dicke Backen hat. (Pausbacken)

Dick-worz-kaut

Erdmiete für Rüben

Dick-worz-kobb

Schimpfname

die Zeit bie-re

grüssen, die Zeit bieten

Dienst-mädsche

Haushalthilfe

Dif-deler; aus-dif-dele

Tüftler, Bastler; austüfteln

diffisil

diffizil, schwierig, nicht einfach,

Dill-dapp

Tollpatsch ungeschickter, trotteliger Mensch  (ist auch im oberfränkischen Raum und im Hunsrück bekannt)

Dinn-schiss  –  de Dinne

Durchfall

Dippel-sche

Pünktchen

disch-bediern

verbal streiten, auch: diskutieren

Disch-duch

Tischdecke

diwwern oder dorrern

drängen, ungeduldig auf jemand einreden

do

da

do oa nne, oa nne

da entlang, entlang

doa chtele

schlagen, jemand schlagen

Doa g-dieb

Tagedieb

doa mmern

mit den Füßen aufstampfen (zorniges Kind)

Doa nz-bennel

(Papier-) Bändchen, als Eintrittsbeleg bei Tanzveranstaltungen

Doan-de, Un-gel

Tante, Onkel

Dobbsch, Dobbscher

Kreisel, auch: Knirps, kleines Kind

Doch-der-leit, Sohns-leit

Schwiegereltern der Tochter bzw. des Sohnes

Doch-der-m nn

Schwiegersohn (Mann der Tochter)

Dodd

Tüte

dodde-le, verdodde-le

verschütten

do-de-feer

dafür

do-de-fo

davon

do-de-nooch

danach

do-de-wäje

deswegen

Dodsch

Bürzel beim Geflügel, auch: Hintern beim Menschen

Dohl

Insel (Rheininsel)

Dok-der

Arzt

Doll-batsch

Tollpatsch, Trampel, besonders ungeschickter, nicht feinfühliger Mensch

Doll-bohrer

einfältiger, ungeschickter, begriffsstutziger Mensch

urspr.: Zimmermannsgehilfe (untalentierter), der mit dem Handbohrer (Löffelbohrer) Löcher für Dollen (Dübel, Holzzapfen) in Balken bohren musste

Dolle

Dollen, dicker Holzdübel (Balkenverbindung) im Fachwerkbau

Dollo

siehe Dollbohrer

doo-de-voo, de-voo

davon

Doo-re-fraa

Totenfrau, Leichenwäscherin

Doppel-ochs

Schimpfwort, Verstärkung von Ochs – sturer, stoffeliger Mensch

doppelt gemoppelt

mehrfach gemacht, überflüssig

Dormel

kraftloser (taumelnder) Mensch

dormelisch

schwindelig, auch: klein, schwach, unansehnlich

dorrern s. diwwern

ungeduldig sein

Dorsche

Krautstrunk, auch: alte Schuhe

Dorsche

Kohlstrunk, auch: alte Schuhe

Dorsch-enoanner

Chaos, Unordnung

dorsch-enoanner seu

wirr im Kopf sein

dorsch-woamsche

durch und durch verprügeln

dorzele

torkeln

dorzelisch

schwindelig

dotze

aufprallen (lassen)

Dräck-beele, Beele, Sau-beele

schmutzige, schlampige Frau

Dräcks-boan-gert

Steigerung von Bankert

Dräck-watz

unsaubere Person

Drambel-dier

tollpatschiger, bewegungsarmer Mensch

Drassel, auf die … krije

auf den Kopf bekommen

drebbele

tröpfeln, etwas regnen, es fängt an zu regnen

drebbel-nass

überaus nass, tropfnass

Dreh-perer

langsamer, energieloser, umständlicher Mensch

Dreh-worm

Drehwurm, Schwindelgefühl nach mehreren Umdrehungen

drei-gedreht

steif, unbeholfen, langsam

drenge-liern

fortwährend drängen

drim-erim

drum herum

Drin-ges

Getränke

drinn

drinnen

driwwe

drüben, auf der anderen Seite

driwwe-liern

drängend auf jemand einreden

droff

drauf, darauf

droff un dewerrer !

Los geht´s, an die Arbeit; auch: Augen zu und durch, auch: „Schlachtruf“ zu einer Keilerei

droff un droo

drauf und dran

droff-gehaaue

auf etwas geschlagen haben

drunne, drunner

drunten, darunter

Druschel

unordentliche, altmodische Frau

Dubbe

Tupfen, Punkt, Farbklecks

Dubee; du krigscht oa offs Dubee

Du bekommst eine auf den Kopf (von franz. Toupet)

Duch-blaasch

Tuchbleiche (weiße Wäsche wurde nach dem waschen auf der grünen Wiese gebleicht) Dafür war eine spezielle Fläche ausgewiesen

Duck-meiser

Heimlichtuer, hinterhältiger, heuchlerischer, scheinheiliger Mensch

Dumm-beidel

Dummer Mensch

dummelisch

taumelig, schwindlig

dumm-schwätze

reden ohne Sinn

Dumm-schwätzer

einer der dummes Zeug redet

dun-ge

tauchen, jemand untertauchen

Dunner-keil

Donnerkeil; Unruhestifter, Mensch der  immer etwas anstellt

Dunsel, e vornehm …

verächtlich für: sich vornehm gebende, weibliche, verschrobene Person (franz. donzelle = Mamsell)

dusch der –  dusch dern

dämmerig, trüb

dusmoa

langsam, sachte, ruhig, (franz. doucement)

Dussel-dier

schlafmütziger Mensch

Duusel

Benommenheit

Duusel gehoat

Glück gehabt

Duwak

Tabak

E

(e siehe auch unter a und ä)

Ebbel klaue

Äpfel stehlen

Ebbel-kuche

Apfelkuchen

Ebbel-woi, Ebbel-saft,

Apfelwein, Apfelsaft

egal, des es net …

das ist nicht gleichmäßig

Ehme               <

Angst, Furcht

ehn-der

früher, eher

eh-wie-net

eher als nicht = höchst wahrscheinlich, vermutlich

eier, meu, deu, unser

euer, mein, dein, unser,

Eile-loch

Lüftungsloch im Giebel der Scheune (meist rund oder sternförmig)

Elektrisch, die …

Straßenbahn

Elwe, Elb´scher

Fabelwesen: Elfen, Alben, Elben

embern

sich äußern, etwas sagen, aufmucken

Emeens o. Emiens

Ameise

emol, auch: oamol

einmal

e-naus

hinaus

Endiftsche o. Andiftsche

Endivien (Salat)

Engschde, engscht-lisch

Angst, ängstlich

e-ninn (mach dich eninn)

hinein, (geh´ ins Haus)

e-nunner, e-runner

hinunter, herunter

er schafft´s

er erreicht es

Erbs, woas an de Erbs ho

Erbse, (Kopf), auch: nicht voll zurechnungsfähig sein

e-rimm

herum

Erker-scheib

Schaufensterscheibe

e-runner, e-nunner

herunter, hinunter,

eschof-fiern

sich erregen, aufregen  (franz. échauffer)

Esels-boank

die vordere Bank in der Schule, die der Lehrer direkt im Blick hatte,  für schlecht lernende

Etascheer

Regal, Gestell, Abstellbrett (franz. l’étagère mit gleicher Bedeutung)

ete-pedede

zurückhaltend, zimperliche, penibel,

eu-gebild Gluck

(eingebildet) sich überschätzende Frau

eu-mehrn

einmengen, Teig ansetzen

eumern

amüsieren

Eu-nehmer

Kassenverwalter der Gemeindeverwaltung

F   (siehe auch unter V)

(e siehe auch unter a und ä)

Fäg

draufgängerische, temperamentvolle Frau

fäggern   <

schnell rennen

Fahr

Fähre bzw. Anlegestelle der Fähre

Faier-oos, Feier-hex

Feueraas Feuerhexe (böse Frau – s.a. Oos)

Fall, geh´ jezz in die …

geh jetzt ins Bett

Fall-eise

hervorstehender Bügel mit Schließhaken, an Türen mit Kastenschloss

falliern

misslingen, z.B. „De Kuche es mer falliert“;

auch: in Konkurs gehen; zahlungsunfähig werden

auch: verenden von Tieren. Die Kuh ist falliert (eingegangen)

Fann

junger Stier, Bulle

Fann-schwoanz

Ochsenziemer, Schlagstock (das gedrehte und getrocknete Glied des Bullen)

Färz

Fürze; auch: übertriebene Ansprüche, etwas unnötiges (wofür man kein Geld ausgibt)

Färz im Hern

Träumereien im Kopf

Färz mit Grigge

Fürze mit Krücken – etwas völlig unnötiges (wofür man erst recht kein Geld ausgibt)

fäschde, Fäschder

betteln, Bettler

Faschine

Faschinen – gebundene Reisigbündel zum befestigen des Flussufers (siehe auch Wälle)

Fassel-stall

Faselstall (öffentlicher Stall für die Zuchttiere)

Feez

Spaß, Scherz  (franz. la fête/les fêtes)

Fehr-spood     <

Flughafer (Acker-Unkraut)

Feier-rischel, Feier-hoge

Schürhaken, Feuerhaken

Feld-hin-gel

Rebhuhn

Feld-schitz

Feldschütze,Ordnungshüter in der Feldflur

Feld-wäwel

Bier-Schaum, auch: Frau die den Ehemann dominiert

Feng, Feng krije

Prügel, Prügel beziehen

fermlisch

(förmlich) geradezu,

Fern-sel

Kopf, auch: Altes Getreidehohlmaß

Ferrer-keil

Federkiel, Schreibfeder

Ferrern-zisch

Stoffhülle (Inlett) in der über´s Jahr die Federn der gerupften Gänse gesammelt wurden

fersch-disch

furchtsam, ängstlich

Fieß

Füße

figgerisch

nervös, unruhig

Fill-sche

Fohlen, junges Pferd

Fill-sel

Mett (aus der, bzw. für die Bratwurst)

Finger-gewwel

Fingerkuppe

fische-diern

visitieren, untersuchen, durchsuchen

Fisse-madende

Fisimatenten, Albernheiten, Unfug

fix un ferdisch seu

erledigt sein

fix-un-ferdisch, e …

eine schlagfertige, kluge (Frau)

flabbsche

schlagen, verhauen

Flabsch

schlechter Mensch

Flärrer-wisch

leichtsinniger, oberflächlicher Mensch

flatsche

schlagen,  ohrfeigen,  „hinter´s Ohr hauen“

Flatscher, Mords-flatscher

großes, unförmiges Stück, „mords“ = nochmalige Steigerung

flat-schern

flattern, unkontrolliert fliegen

Fleh-buzz

(Floh) Hund, Promenadenmischung

Fleh-haub

antriebsloser Mensch der nichts zuwege bringt

fligg o-ge-zowe  

zu leicht, zu dünn angezogen

Flint-rieme          <

unzuverlässiger Mensch

Flittsch

Flügel vom Geflügel, auch spöttisch für verletzten Arm

Flitt-sche

flatterhafte Person

Flobbert

Kleinkalibergewehr

floggisch

locker

Flome

Bauch- und Nierenfett vom Schwein, aus dem Schmalz hergestellt wird

Floß

Regenrinne am Randstein

flubbdisch

plötzlich, flugs   (fluppdich war´s bassiert)

flutsche (es flutscht nur so) rem

es geht schnell (Arbeit geht schnell von der Hand)

foahme

abschöpfen (z.B. Fett auf der Suppe abschöpfen)

Foang-sches

Fangspiel

Foar   rem

Faden

fobbe

verulken, necken

fort-gelaafe

weggegangen, davongelaufen

fort-mache

sich entfernen, weggehen

forz-loang, alle …

öfter, mehrfach

forz-trocke

sehr trocken, (Speisen und Getränke) „extra dry“

fraktur redde

Klartext, unmissverständlich reden

franse-lisch

ausgefranst

Frässaasch

Lebensmittel, Esswaren

Fratze mache

eingeschnappt sein, böses Gesicht machen, auch: jemanden nachäffen

Frätzje, e schee …

anmutendes Kindergesicht

freeg misch net

frage besser nicht

Freggel

Ferkel

Freimack

Briefmarke

Fresch-je

kleiner Frosch, auch: kleines Kind

Frier-katz

leicht frierender,  Mensch

Frosch-giegser

altes, abgearbeitetes Messer

Frucht: (Waas, Gärscht, Hawwer, Korn)          :

Getreide: (Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, den bezeichnete man damals als Korn)

fuchse, fuchsisch werrn

sich ärgern, wütend werden

Fuddel-krom

wertloses Zeug, wertlose Klamotten (franz.futile = wertlos)

fuggele

Handel treiben (Schwarzmarkt) – nach der Handelsfamilie Fugger

Fuhr, e … krije

Schläge bekommen

Fulder

(Fuldaer) grobschlächtiger ungehobelter Rüpel (nordhessische Knechte – meist aus der Rhön – in der Landwirtschaft, siehe auch Hessedrescher)

fummele

waschen, den Körper intensiv waschen

Funsel

Lampe, schwaches Licht, auch:  abwertend für weibliche Person

Furii mache, auch: Halles machen

viel Aufhebens machen

fuschele

anfassen, eine Frau befummeln (franz. foullier“ = wühlen, durchsuchen)

fussele, es fusselt

es regnet ganz leicht

Futterasch

Futter, Reiseproviant (franz. fourage)

G   siehe auch unter K)

(e siehe auch unter a und ä)

Gaade-heisje

Geräteschuppen im Garten

Gaade-sopp

Gemüsesuppe

gaalern

herumalbern, balgen

Gaas, Hewwes

Geiß, Ziege

Gaas-bock

Ziegenbock

Gaase-baat

Ziegenbart, Spitzbart

Gaase-gischtern, die … krije                           >

große Angst, das Grausen bekommen

gäbb  oacht

gib acht, pass auf (Achtung!)

gäbb mer mol

gib mir mal

gäbb owacht

gib acht (Achtung)

gäbbsch

freigiebig, gebefreudig, großzügig

gadding

passend

Gähl-riewe

Karotten

Gail-sche

kleines Pferd

Gails-fuhrwerk

Ackerwagen mit Pferdegespann (Zugtiere waren Pferde, Kühe, Ochsen) oder auch Pferd und Kuh

Gails-hermsch-ger

Hornisse

Gails-knoddel

Pferdeapfel

Gails-nadur

unempfindlich, stark wie ein Gaul

gälb-se

kläffen, jaulen des Hundes

gäl-fisch-disch

gelbe Hautfarbe, krank aussehend

Galje-Boos           <

Galgenstrick einer der immer etwas anstellt, verschärft: einer der kriminell ist, auch: Strolch, Taugenichts

gäll ?

nicht wahr? Zustimmung erwartende Frage (hessisches Allgemeinwort)

Gallert; Gallera,

Sülze

ga-net

gar nicht, überhaupt nicht

ga-niemoand

keiner, niemand

gärrn

knarren,

Gärscht

Gerste (Getreide)

Gärscht-sche

scherzhafter Ausdruck für Haus und Hof, auch für die Ersparnisse

gasch-disch

garstig

Gascht

bösartiger, garstiger Mann

Gasse-bäsem

Herumtreiberin

gassoadern geh

gassaten“ gehen. unbekümmert um Arbeit und Pflichten umherschwärmen, bes. nachts‘

Gaul, Gail

Pferd, Pferde

gauze

bellen des Hundes, auch: für starkes husten

Gauzer

Hund, auch: Husten

Gawwer

Speichel

gawwern

sabbern

geb´s-emol her

gib mir das jetz einmal her

Ge-babbel

unnötiges Gerede

Ge-bennels

amouröse Beziehung

ge-broocht

gebracht

ge-brunge,

gebracht

ge-butzt, feu …

fein angezogen

ge-denkt

gedacht

ge-derr-de Quetsche

getrocknete Zwetschen (Dörrobst – Trockenfrüchte)

ge-dippelt Duch

gepunkteter Stoff

ge-duhs unn ge-machs

das sind so die laufenden Tätigkeiten

Ge-dumenier     <

lautes Treiben oder spielen der Kinder

Ge-ecksel

verwinkelte Räume

ge-eumert

amüsiert

Gefill-de

gefüllte Schuhe – wenn Wasser in die Schuhe gelaufen ist. (Am Rhein passierte das oft).

Gefrees

herumliegendes Zeug

geh´fort, ach geh fort

Ausdruck von Zweifel an einer Aussage

gehaase

beauftragt

Gehanns

Erklärung für weitere 4 Worte: „Gehanns“ steht für Johannis

Gehanns-fink

kleines, leichtes, dünnes Kind

Gehanns-finkelsche

die nochmalige Verkleinerung des vorgenannten

Gehanns-trauwe

Johannisbeeren

Gehanns-vejel-che

Johannisvögelchen, Marienkäfer

gehippt wie gesprunge

so oder so – egal wie es kommt

Geiz-knoche

Geizhals

geje-niwwer

gegenüber

Ge-knoddel

komplizierte Arbeit

ge-knoddel

uneffektives arbeiten

Ge-krack-sel

unleserliche Schrift

Ge-kritzel

schlecht lesbare Handschrift

ge-laafe

gelaufen

ge-laafe, es ess  …

es ist vorbei

ge-lack-meiert

betrogen, angeschmiert, hintergangen

Ge-lärr oder Ge-lärrsch

baufälliges Bauwerk, auch: altes, unnützes Zeug, altes Gerät;

Ge-lichter

Sippe, Art, (meist abfällig gemeint)

ge-liwwert

kaputt gemacht, zerstört

Gelump

wertloses, liegen gelassenes Zeug

Gemies-raipsche

Gemüse-Räupchen (Scherzwort)

Gemoa

Gemeinde, Bürgermeisterei

Gemoane-roat

Gemeinderat

Gemoane-schwes-der

Gemeindeschwester zur Versorgung von Kranken zuhause

Gemoane-selische

(träge) Mitarbeiter der Gemeinde

Gemoie, Tach, Gun-dach, Gen-owend      :

Guten Morgen, Guten Tag, Guten Abend

ge-mosch-dert

unvorteilhaft, nicht passend angezogen sein

Ge-näjel-de

mit Nägeln auf der Sohle versehene, grobe Arbeitsschuhe

Genowend, Tach, Gemoie

Guten Abend, Guten Tag, Guten Morgen

Gens-flitsch

Gänseflügel, (wurde als Handbesen benutzt

Gens-waad, Rinner-waad, Veh-waad        :

Gänseweide, Rinderweide, Viehweide

genunk

genug

ge-oangelt, – vun-eme Bieh ge-oangelt  …

gestochen, von einer Biene (meist eine Wespe) gestochen

Geplärr

lautes weinen

ge-rappelt voll

überfüllt

Gereschde

geröstete Kartoffeln, Bratkartoffeln

Gerick, ins … kumme

in den normalen Zustand kommen

Gerischt, Scheiern-gerischt

Balkengerüst der Scheune

Geriss, der hott´s … 

der hat Chancen bei den Frauen

ge-ritscht; rin-geritscht; raus-geritscht                        :

gerutscht; hineingerutscht; herausgerutscht

geschaides, woas …….

etwas richtiges, etwas gutes,

geschesse un gemolt, wie de oald

geschissen und gemalt, (das Kind sieht genau aus wie sein Vater)

ge-schiddelt

geschüttelt

Geschiss, mach ned so e …

mach nicht soviel Aufhebens

ge-schitt

geschüttet

ge-schittelt

geschüttelt

Ge-schmaas

eine Gruppe von Menschen, die man nicht mag, oder von denen man nichts hält

Geschnägel

Süßigkeiten

ge-schtobde-voll

vollgestopft, überfüllt

Geschwister-kinner

Neffen und Nichten

Gesocks

abwertend für unbeliebte Menschen

ge-sotze, sitze

gesessen, sitzen

Gesteck

groß gewachsene weibliche Person

gestoppte-voll

voll gestopft, auch: satt

ge-stroomt

gestreift

Get-schel

Getschlick, durchtriebener Mensch, auch: Schelm

Geusel

Deichsel am Wagen

gewahr werrn, weis werrn

etwas erfahren

Ge-wälsch              :

wirres, unverständliches reden (s. wälsche)

ge-werfeld

gewürfelt, auch: clever, schlagfertig

Gewirrer

Gewitter

Gewirrer im Bauch,

der/die hott´s …

böser Mensch (Gewitter im Bauch)

Gewirrer-blitz-dunnerkeil

Fluchwort (Gewitter…  wurde mit unzähligen anderen Worten kombiniert)

Gewirrer-dunner-keil

Fluch (Gewitterdonnerkeil), Gewitter wurde mit einer Vielzahl von Worten verknüpft um daraus einen deftigen Fluch zu erzeugen

Gewirrer-keil

böser Mann

Gewirrer-oos

böse Frau  (s.a. Oos)

ge-wunne

gewonnen, auch: gewunden (Kranz)

ge-wunne, winne

gewunden, winden

Gewwel, Finger-gewwel :

Gipfel, Kuppe, Fingerkuppe

ge-zäwwel

gewimmel

Gezäwwel, kloa ….

kleine Kinderschar

Gickel

Gockel, Hahn

gickele

lachen, kichern

Gickel-schritt

kleine Schritte (Fuß vor Fuß)

gieg-se

ärgern, sticheln, auch:  mit dem Finger in die Seite stechen

Gift-nickel

gehässiger, ungenießbarer Mensch

Gigg

Gig, eine zweirädrige offene Kutsche

Gisch-dern, do kennt mer jo die … grije

Gichtern, mit Angstzuständen einhergehende Anfälle, Krämpfe bei Mensch und Tier

Giwick

Kiebitz

Glaasch

Kettenglied

Gleck, glecke, off-glecke

die Gleck oder Schwaad, also das mit der Sense gemähte Getreide, liegt zum Trocknen auf der Erde. Aufglecken: Mit der Sichel  zusammenraffen, zurecht legen, um mit dem Ährnstrick daraus Garben zu binden

Gleckner, Kärsche-diener

Glöckner, Küster

glehm

weich, geschmeidig

goagelisch

wackelig bei: Gerüst, Tisch oder Stuhl

Goagert

Kern der Walnuss  (ein viertel des Kernes)

goagse

aufstoßen (rülpsen)

gocke-le

sich vor dem weiblichen Geschlecht positiv produzieren, werben„ aufplustern“

Goige-stobbe             <

Kork-Stopfen (Weinflasche)

Goijel

Gurgel, Hals

Goijel-butzer

billiger Alkohol, Fusel

Goijel-knopp

Adamsapfel, Kehlkopf

Goje

abschätzig, schlampige Frau (Eigentlich: Goye = nichtjüdische Frau)

goldern Kettsche

goldenes (Hals-) Kettchen

goldisch

golden, gut aussehend, nett, hübsch

goldisch Krott

nettes kleines Mädchen

Goode, Pedder          :

Patin, Pate

Gori

Geld, auch: kleine Münzen

gott-er-sprich

sozusagen,

Gottsche-noa

mein Gott nein

gott-waas-woas,

die verschiedensten, unbekannten Dinge  (nur Gott weis es)

graasche

scheuchen, verjagen, treiben

gräbbe-deh-isch

eitel, geziert, auch: streitbar

grabb-sche, be-grabb-sche

anfassen, anpacken, eine Frau befummeln; auch: etwas zusammenraffen (franz. „gripper“ = ergreifen, fassen, packen)

Grem-ber

Handwerker, oder Händler, der kaum über die Runden kommt, auch: Stümper

Grescht-sche, oald …

alter Mensch, auch altes Gerät, oder alte Kleidung

greune

weinen, flennen

grieh

grün

Grieh-zeig

Unkraut, Grünes

Gries-klees-je

kleiner Suppenklos aus Gries

Griewe

Speckwürfel zum ausbraten (beim Schlachtfest)

Griewe-schmoalz

Schweine-Schmalz mit Grieben

Griffel

Schreibstift aus Schiefer, auch für: Finger

grije

bekommen

Grind-kopp

(nicht med. gemeint) Ein Mensch der seelischen Grind im Kopf hat und alle schikaniert, so gut es geht

Grind-maul, Grind-schnuud

Herpes am Mund

Grips

Rest des Apfels – Kerngehäuse, auch: Verstand, Intellekt

griwwe-se

kitzeln

Groab-schipp

Spaten

Groas-blumme

Nelken

groase

klauen, stehlen

Groas-worf, Sense-worf,

Stiehl der Sense

Groawe

Graben, auch Kragen

Grobbe

Kochtopf aus Eisen; auch: unattraktives weibl. Wesen

Grolle-kopp

Lockenkopf

Gropsch                    <

kleiner Kerl

Grucksel

im Wachstum zurückgebliebenes weibliches Wesen

Grum-bel, Krach

Streit

grum-be-lisch

zerknittert

Grummet

zweiter (Herbst)-Grasschnitt (Heuernte) einer Wiese

Grund-eis

bis zum Grund gefrorenes Wasser

Grussele

Locken, lockiges Haar

Gruusch, Krusch,

Krusch, altes Zeug, Krempel

Gruusche-ler

einer der in altem Zeug rumkramt

gruu-sche-lisch

altmodisch,

gugge

schauen

Guggel-scher

Augen/Äugelchen)

Gummern

Gurken

gunne

gönnen

Gunnn, jemand die Gunn odue

Gunst, Wohlwollen, jemand die Ehre erweisen

Gusch

Mund

guss-eiserne Groppe

Kochtopf aus Eisenguss

Guts-je

Bonbon

Guud-edel

guter und edler Mensch; auch: eine Rebsorte

Guud-schlächd, e´ 

eine überaus gutmütige Frau

Guure

guten Morgen, guten Tag, guten Abend, guten Appetit, (vielseitiger Gruß – passt immer)

Guure-schlächde, en …

ein überaus gutmütiger Mann

Gwell-kadoffel

Pellkartoffeln

H

(e siehe auch unter a und ä)

hä? oder woass?

Frage: „Wie bitte ?“

Haab-sche, Kraut-haabsche

Kohlkopf, Krautkopf (Weiß-, oder Rotkraut etc.)

Haare

Zigeuner

Haare-modder, Haare-vadder

Zigeunerin, Zigeuner

Häb sche

kleiner irdener Krug (aus Steingut)

Hackel-scher

Zähnchen, beim Kleinkind

hägge-le

mit einer kleinen Hacke die Erde auflockern, bzw. Unkraut aushacken

häggern

werfen von Metallscheiben (s. unten)

Hägger-sches

aus Mangel an Spielzeuge in der Nachkriegszeit, wurde mittels Fahrrad-Ritzeln eine Art Boccia gespielt

Hähr-sche

alter Mensch

Hai

Heu

Hai-bock

Gestell zum Heu trocknen

Hai-borrem

Heuboden (Zwischen-Etage in der Scheune – Stauraum)

Hai-gawwel

Heugabel, leichte, dreizinkige Gabel mit langem Stiel, man musste ja auf den hohen Wagen gabeln

Hai-hipper

Heuhüpfer, Heuschrecke (Insekt)

Hai-ochs

Heuochse, dummer Mensch

Hais-je

Hütte, kleines Haus

hait

heute

hait

heute

hait owend

heute Abend

Halb-gaul

Ampfer (stumpfblätteriger) – eine großblättrige Pflanze der Rheinauen

halb-schläächt

halb verrückt, etwas irr sein

Halles, auch: Furii mache

viel Aufhebens machen

Halles, mach koan …

Aufruhr, mache keinen …

Häll-risch

Hederich, ein gelb blühendes Ackerunkraut (verwandt mit Raps)

Halwe, en …

ein halber Schoppen (= 0.25 Ltr.)

Hambel, der macht fer alle de …

der macht für alle die Arbeit (wird ausgenutzt) s.auch: Guure-schlächde

Hand, schnell bei de …

schnell dabei

Handwerk, des es doach koa

das ist keine gute Arbeit, auch: schlechte Handhabung

Härd-sche

Horde, Regal-Schublade mit Leisten oder Draht am Boden, zum Trockenen von Obst (Dörrobst/Trockenobst)

Härd-sche

ist auch das vordere und hintere (einschiebbare, konische) Brett am Holzbauernwagen (Horde)

Hatt-näcker

steifer, harter Hut

Hatt-rijel

hartherziger, unangenehmer Mensch

hatt-schleh-isch

der kann Schläge gut wegstecken

Hauderer

Fuhrmann mit Gespann, auch: einer der nichts zuwege bringt

haus

heraußen

Haus-goang

Flur

haus-macher

hausgemacht, selbst gemacht

hauue, haawe

schlagen

Häwener

Töpfer, Häfner, Topfmacher,  Hafenmacher, Geschirrmann  –  (Es gab eine große Zahl von Redensarten zum Häwener – alle mit negativer Aussage wie ungeschickt, tollpatschig, Lügner etc.

häwwele

kichern, auch: die Ziege häwwelt

Hawwer

Hafer

Häwwes; Häwwesje

Ziege, Zicklein

Hecke-boan-gert

frecher Bub (s. auch Bangert)

Hecke-brunser

uriniert in eine Hecke

Hecke-le-baasch

altes, wertloses Zeug, auch: die Habseligkeiten einer Person

Heeb

Hippe, schweres Hackmesser (zum abhacken von Ästen und Zweigen oder anspitzen von Pfählen)

heern-unn-soawe,  vum…

vom hören und sagen, (Auskunft aus unbestimmter Quelle)

Hees

Hachse, Haxe, (Unterschenkel eines Huftieres)

Hees-je

Unterschenkel vom Schwein (hess. Spezalität) zum Sauerkraut)

Hees-holz

Holzbogen zum aufhängen des geschlachteten Tieres

he-ge-schmesse

hingefallen

hemme

hemmen, sperren, bremsen (siehe auch redensarten – lt. ShW auch: remmen)

hems-ärmelisch

nur im Hemd, ohne Jacke

Henk-asch, am … krieje

jemanden erwischen und bestrafen

Henn

Hände

Henn-sching

Handschuh (Hände = Henn)

Henn-vel-che

kleinere Menge, als eine Handvoll

heppern

hüpfend laufen

Hermsch-ger        :

Wespe, auch: Hornisse (s.auch: Gails-hermsch-ger)

Hern-deckel

Kopf, auch: Kopfbedeckung

hern-schlächt

halb irre, schwachsinnig

her-wern

beherbergen, Unterschlupf gewähren

Herz-bennel  – 

siehe Sätze/Sprüche „sich de Herzbennel abrenne“

Heschel

Holzbank mit herausstehenden Metallzinken zum durchziehen (kämmen) hecheln von Flachs

Hesse-dräscher, der frisst wie en …

einer mit großem Appetit, (s.auch „Fulder“ – Lohndrescher aus Nordhessen – Fuldaer)

Hewwel

Hügel

he-zus

Hinweg – auf dem Weg dahin

hie-un-do

hier und da, ab und zu, manchmal

higgele

auf einem Bein hüpfen

Higgel-sches

Kinderhüpfspiel

him-be-le

weinen, jammern

Him-bel-sche

weinerliches Kind

himmele

in den Himmel auffahren, sterben,

Hin-gel

Huhn

hinn

herinnen

hinne-noch

hinterher

Hinnerhand, aus de …

versteckt, aus der Reserve

hinner-noanner-noch-geh

hintereinander hergehen

Hinner-rerrer

Hinterräder

hinner-riggs

von hinten, rückwärts

hinnerschds-un-vererschds

verkehrt herum

hinne-wärrer

(hinten wider) am Ende, an der Wand, 

hippisch

mannstoll

hiwwe  –  driwwe

hüben –  drüben

ho, ich will des ho

haben, ich will das haben

hoa-buchen

krumm, knorrig, unempfindlich wie die Hainbuche;

auch: urwüchsig, ungeschlacht, grob, stabil

Hoam-dicker

heimtückischer Mensch

Hoam-duckser

heimtückischer Mensch

hoam-zus

in Richtung nach hause

hoand-braad

Handbreite, als grobes Maß (ca. 8 bis 10 cm)

Hoand-gelenk, aus em …

auswendig, unvorbereitet etwas tun (s.auch  Lamäng)

Hoand-kees

Magermilchkäse

Hoand-wäjel-sche

kleiner Wagen aus Holz, zum ziehen

Hoanjer, Hannjeh

Person die sich ausnutzen lässt

Hoanne-bambel

gutmütiger, einfältiger Mensch ohne eigenen Willen

Hoann-jer

Eine Person die nicht ernst genommen wird

Hoan-vel

Handvoll, ein wenig (Mengenangabe)

Hoawe

Topf, oder große Tasse

hobbe-lich

uneben

Hoch-sascher

Angeber, Prahlhans

Hoch-zisch, Hoch-zet

Hochzeit

hocke

sitzen

Hocke-bleiwer:

in der Schule sitzen bleiben, aufgrund mangelnder Leistungen ein Schuljahr wiederholen

hockele

jemanden Huckepack nehmen

hoint owend

heut Abend

Holler, Holler-busch

Holunder

holwe-risch

uneben

holwe-risch Plasch-der

Kopfsteinpflaster

Holz-ebbel

Wildäpfel

honn

haben

honn mer se

haben wir sie (beim Spiel mit Kindern)

Hooge-loch

Haken-Loch (eine Bauerssfrau gab einer Bettlerin das Hoogeloch). Es ist das Ende an dem der Schinken an einem Haken aufgehängt war. (Metallgeschmack, Rost und knochenhart)      

Hooge-moann

Hakenmann*, fiktives Wesen. Mit ihm machte man kleinen Kindern Angst, um sie vom Wasser fernzuhalten (*Den gibt´s den ganzen Rhein entlang von CH bis NL. Aber auch an Main und Neckar).

Hoor-noodel

Haarnadel, zum fest stecken bei Hochfrisuren

Hoorn-Speis

Mörtel mit Rinderhaaren oder Schweineborsten vermischt zur besseren Haltbarkeit (heute ist das z.B. Faserzement)

Hoppla

Entschuldigung

Hord, Horde

das vordere und hintere (trapezförmige, einschiebbare) Brett am Holzbauernwagen,

auch: die seitlichen (Erhöhungs-) Aufstellbretter am Ackerwagen

hor-disch

hurtig, schnell, eilig

Hornick, Hornickel

starrsinniger, unnachgiebiger Mensch (v.Horn, steif,starr)

Horn-ochs

sturer, stoffeliger Mensch

Horn-schoabsel             <

ungeschickter Mensch

horsch-emol

Bitte um Aufmerksamkeit

horsche-se-mol

Entschuldigung, haben sie etwas Zeit für mich?

Horwel, en …. offsetze

eine beleidigte Miene machen

Hosch-bes

sonderbarer, alles durcheinander bringender Mensch

hosch-de; kannsch-de; besch-de; machsch-de; dee-schde

hast du; kannst du; bist du, machst du; würdest du (woas hosch-den du noch = was hast du denn noch)

hoscht de´s

hast du es

hoscht´s, du …

du hast es

Hose-träjer

Hosenträger

Howert

Anwesen, Bauernhof

howwe, hunne

hier oben, hier unten

Hudde-hoamsche

Hudde von Hütte – Heimchen, altmodische Frau

huddele

ungenau arbeiten, auch:  unleserlich schreiben

Hunds-bohne

ablehnendes Wort, negative Antwort nach einer Frage

Hunds-fotz

im Dialekt: ein klein wenig, fast nichts. Eigentlich: Halunke, Schuft, Unhold

hunne, howwe

hier unten,  hier oben

hurrern

hudern, wenn Hühnern sich im Sand „baden“ – auch: wenn sie Ihre Küken unter ihre Flügel nehmen

Huschde-gutsje

Hustenbonbon

husche-le

leise lachen

Hutsche, die … hen-ge

abgeschlafft, verwelkt

Hut-simbel                <

Steigerung von Simpel (Einfaltspinsel)

Hutzel

getrocknete Apfelschnitze, Dörrobst

huuf serick

zurück gehen (Befehl an´s Pferd)

Huwigg

Huwitt, altes Haus, wertloses Anwesen

I

 

Iddie

abgeschwächte Form von Idiot

Idee

ein wenig, eine Kleinigkeit

Idiot; Depp

Depp; ein dummer (schwachsinniger) Menschen

Il-wer-tritsche

Fabelwesen  (auch Elwe-dritsch in der Pfalz), Ilwedritsch und ähnlich, vergleichbar dem bayerischen Wolpertinger (Ursprung = Elfentritt)

im-deierlich

armselig, bemitleidenswert

im-mache

fällen, einen Baum  …

Ims

Portion (Mahlzeit)

in de Reih seu

in Ordnung sein, auch: gesund sein

in die Geng kumme

anfangen, sich bewegen, zu laufen (in die Gänge … )

in die Reih bringe

in Ordnung bringen

in-de-woch, unner-de-woch

wochentags

in-färe-le

einfädeln

in-gelegg-de Fisch

gebratene, in Essig-Kräutersud eingelegte Fische

Ische

eine Frau, die irre Ideen hat, auch: unordentliches, unmoralisches Weib, (jidd. ischa =  Mädchen, junge Frau)

Itsche-grie         <

Drückeberger, ungeschickter Mensch, jemand absonderlicher – (Wortdeutung: Itsche steht auch für Kröte und Eidechse – wahrscheinlicher vom Personenname  Itzak (jidd.) abgeleiteter Schimpfname

Itzick

abwertender Schimpf- bzw. Scherzname  (von Isaak stammend, jüd.)

iwwe-risch

übrig haben

iwwer-lafe, mich iwwer-lafts

frösteln, etwas frieren (s.auch schuggern)

iwweroal

überall

Iwwer-rheuner

überm Rhein wohnende“ (für uns: die Rheinhessen – für die Rheinhessen: die Hessen)

iwwerrigs

quer, schräg

iwwer-schnabbe

umgangssprachlich für „du hast wohl den Verstand verloren“ und „nicht länger fähig sein, vernünftig zu denken und zu handeln“

iwwer-zwärsch

umständlich, gegen die Richtung, quer, gegenläufig,

J

 

Jack

Jacke, Jackett, Regenjacke

jaggern

schnell Rad fahren

jaggern, sich oabjaggern

hetzen, sich abhetzen

japse

nach Luft schnappen

Jesses noa !

Ausruf der Verwunderung (Jesus nein)

joach-de

lärmen, toben, laut spielen

Joacht un Zucht

Unfriede, Krach, Gezeter

Joammer-lappe

schwächlicher, jammernder Mensch

joaunern

winseln, jaulen, jammern

jooger

teuer, riskant (Jidd. joker)

juch-hee

Ausruf der Freude, juhe, juchhu, juchhei

Juch-hee, off die … geh

lustig ausgehen

juggele

hin -und her (-schaukeln, -fahren)

Jurre-ferz

Judenfurz, ein kleiner Silvesterkracher

Jurre-kneschel-sche

Judenknöchelchen, am Ellenbogen („elektrischer Knochen“, „Musikantenknochen“ )

Jux-platz

Festplatz, Rummelplatz

K   (siehe auch unter G)

(e siehe auch unter a und ä)

© Walter Emmer  –  Datei vom 05.01.2019   (Erstveröffentlichung :09.09..2011)   

Kabbes

Unsinn (Kappes = Kraut)

Kabbes-babbeler

dummes Zeug redender

Kabodd-hiet-sche

Kapotte, kleiner Damenhut (franz. le capot = Haube, Kappe)

Kadoffel-brieh

Kartoffelsuppe

Kaff

kleine Ortschaft; auch: Kerbe im Holz

Kaffee-keppsche

Kaffeetasse

Kaffruse

Gruppe von Kindern, auch: dubiose Gesellschaft

kame-riert

gerade eben

Kamisol

Bustier, Korselett, Korsett, auch: halblange Herrenjacke

Kamuffel

jemand, der als dumm, beschränkt angesehen wird. Mensch mit kurzzeitigen geistigen Aussetzern (franz. „camoufler“ = tarnen, verdunkeln)

Kanal-depp          <

Steigerung von Depp; ein dummer (schwachsinniger) Menschen

Kanallje

Kanaille, Schurke,

Kanallje-vouel

Kanarienvogel

kannsch-de; besch-de; machsch-de; hosch-de; dee-schde; :

kannst du; bist du, machst du; hast du; würdest du;

Kanuf

schlechter Kerl, Gauner, Schurke

kapores, dess es …

kaputt, das ist kaputt, kapores gehen, entzwei, (jidd.)

kaputt-lache; sich …

herzhaft lachen

Kara-bull

Stein-Schleuder, (Katapult, Zwille)

Karona

Korona, lärmende Kinderschar, auch: eine Gruppe Gesindel

Karrer

Kater

Kärrn-sche

kleiner Wagen, kleines Auto

Kärsch

Kirche, Gotteshaus, auch: Kirsche

Kärsche-diener, Gleckner

Küster

Kärsch-hofs-deersche

Tür an einem Friedhof

Kärwes, Kärwes-kopp

Kürbis, Kürbiskopf (Schimpfwort)

kasch-bern

herumzappeln, Faxen machen (kaspern)

Katze-aag

Rückstrahler am Fahrrad (Katzenauge)

Katze-balke

oberster Längsbalken der Scheune

katze-esels-groh

grau, sehr grau

Katze-klapperisch       <

fiktiver Ort, um eine konkrete Orts-Frage unklar zu beantworten

kätzern          <

fortwährendes verbales drängen

Katze-stiehl-che

Katzenstühlchen – zwei Kinder reichen sich je eine Hand, lassen ein drittes Kind darauf sitzen, geben ihm die andere, noch freie Hand und tragen es so

Katzoff

Metzger, Fleischer, Schächter (jiddisch = Katzuff)

Kaut

Kaute, Grube, Miete, (mit Erde abgedeckte Grube, in der Feldfrüchte gelagert werden)

kavent

gesund, zahlungsfähig, gebrauchsfähig, kompetent

Kawenz-moann

großer, kräftiger Mensch, großer Gegenstand (Kavenz)

Kees-matte

Käsematte – Stofftücher bei der Käseherstellung

Kees-quande

Schweißfüße

Keez

dicker Bauch, auch: Kiepe, Rückentrage (meist Korbgeflecht)

Keil-oos

bösartige Frau  (s.a. Oos)

Kelb-sche

Kalb, junges Rind

kel-wern

erbrechen

Kerb

Kirchweih

Kerb-stick

Mitbringsel von der Kirchweih

Kerl-sche

kleiner Mann, Bube

Kessel-flicker

früher reisende Handwerker – oft Zigeuner

kezze-le

leichtes husten

Kieh-plarrer, Kuh-plarrer

Kuhfladen

Kieh-treiwer

Kühe-Treiber, ein langer, wetterfester Mantel für Hirten

Kijel-sche

kleine Kugel

kimmsch-de

kommst du

Kinds-kopp

einfältiger, kindischer Mensch

Kinner-schees,

Kinderwagen

Kinner-schul

Kindergarten

Kische-disch-duch

Küchentischtuch, oft aus Wachstuch (wg. einfachem reinigen)

Kissel

Kieselstein

Kissel, kissele

Hagel-Niederschlag, hageln

Kitsch

breite Kratze (wie Rechen, aber keine Zinken) zum Loskratzen von Eis und Schnee und zum säubern der Wasserrinne

kitsche

zusammenscharren, abkratzen, auch: ausrutschen

Klabuster-beern

bei Tieren, (besonders Schafen) in den Haaren am After klebende getrocknete Kot-Klümpchen, auch: salopp für  Hämorrhoiden) 

kla-bustern, aus-enoanner-…

klabastern, hantieren, voneinander trennen

kläffe

einen Spalt breit öffnen (Fenster oder Tür)

klaue

stehlen

Klauer

feuchte Senke mit Gebüsch, auch nasses Feld. In Erfelden wurde „das Klauer“ früher als Fischwasser, später (1950er Jahre) als Müllhalde genutzt. Das Gelände hat bis heute den Namen „Klauer“.

Klees

Knödel, auch: Kopf

Klees-kopp

Stur-Kopf, auch: Einer der etwas vermasselt hat

kleppern

klappern, auch: nageln, auch: Ei aufschlagen (rühren)

Klicker

Murmel

Klicker-sches

Murmelspiel

Klicker-wasser

Mineralwasser (in den 1920er Jahren gab es Limonade mit einer Glasmurmel in der Flasche – deshalb Klickerwasser)

Klim-batsch

Klumpatsch, wertloser Kram und Zeugs

kloa

klein

kloa Knoddel

kleine, sympathische Person (Kind)

kloaner Schisser

Kleinkind

kloa-nes, kloa-nes-je

kleines,  „kleines-chen“ (Verniedlichung)

Kloanisch-keits-kremer

sich nur um Kleinigkeiten kümmernder, Pedant

kloa-schnibbele

klein schneiden

kloppe

schlagen, verprügeln, auch: lügen

Klopper

Lügner, auch: Matrazenklopfer

Klowe

kurze Tabakpfeife; auch: Wandhaken; auch: rücksichtsloser, brutaler Kerl

Klumbe

Bonbon, auch: Erdscholle

Knaadsch

Matsch, Morast, auch: Streit

Knall-aag

blaues Auge, auch: entzündetes Auge

knappe

zuschnappen, -beißen (Hund oder Pferd)

Knauserer

äußerst sparsamer Mensch

Kneip

gebogenes Messer (zum Äste schneiden)

Kneip-sche

kleines scharfes Messer (Küche)

Knerz-je

Anfang oder Ende vom Brot

Knilch

unangenehmer Mensch

Knippel

Knoten, auch: Prügel, Schläge,

knippele

knoten, auch: prügeln

knippelisch

knotig

Knoddel

Tierkot (Hasen, Pferde usw.) auch: verniedlichend kleines Kind

Knodde-ler

umständlicher, ungenauer Mensch

Knoddel-perer

umständlicher, langsamer auch ungenauer Mensch

Knodder-bicks

Frau die sich ständig beschwert

Knodderer

Mann der sich ständig beschwert

knoddern

meckern, schimpfen, brummeln

knolle

schreiben, in unleserlicher Schrift schreiben

Knoode-ler

Tüftler, Bastler

Knoot-sche

die Finger

Knorrn 

Aststück, Astansatz; auch: Kopf

knorrn

knurren

Knorrn Brot

größerer Rest vom Brotlaib; auch: dickes Stück Brot

Knorrn-loch

Astloch

Knott

Knoten (Frisur)

Knowwe-lisch

Knoblauch

koan Muckser mache

kein Laut von sich geben

koan Muckser mehr mache

tot oder bewusstlos sein

koan Muckser se hehrn

Stille – kein Laut zu hören

koaner

keiner, niemand

Koanne-bee

Sofa (franz. canapé)

Koannel

Dachrinne, auch: Regenrinne aus Stein

Koannel-zocker

Kandiszucker

Kobbelation, kobbeliern

Trauung, kopulieren = trauen, ein Paar …

Kobbe-zich

Kopfkissen mit Federn

kodern

wortweise reden, etwas preisgeben, stammeln

Kolder

warme Decke,  wärmende Winterdecke

Koll-roawe

Kohlrabi

Koochem

spaßiger Mensch, schlau, immer zu Späßen aufgelegt

Koone

graue Schicht beim gärenden Apfelwein

Kopp

Kopf

Kopp wesche, oam de …

jemand die Meinung sagen (den Kopf wäschen)

Kordel

aus mehreren Fäden zusammengedrehter Bindfaden

Korn-modder

Insekt – (Gemeiner Weichkäfer, Cantharis fusca)

korze-fuffzeh mache

sofort tun, nicht reden

Krabbe

vierzinkige Hacke (Harke) zum aushacken von Kartoffeln

Krach, Grum-bel

Streit

krächse

ächzen, stöhnen

kralle

klauen, stehlen

kralle

kratzen (Katze)

Krambe

Drahtschlaufe (Öse) zum annageln von Draht, auch:  sehr unattraktive Frau

Kräppel

Berliner, Krapfen (Gebäck zur Fastnachtszeit)

Krass-auel-scher

Stiefmütterchen (krasse Augen)

Krätz

wertlose Dinge, auch: Krätze

Kratz-berscht

eine böse Frau

Kratz-eise

Schmutzabstreifer vor der Haustür

Krauderer

kleiner Handwerker, einer der nichts zuwege bringt

Kraut

Kohl, auch: großblättrige Pflanzen

kreiz-lohm

kreuzlahm, Rückenschmerzen

Krem-bel

Krempel, persönliches Gepäck, bestimmte Gegenstände, altes wertloses Zeug

krem-bele

krempeln, die Ärmel aufschürzen

Krem-beler

einer, der in altem Zeug rumkramt

kren-gele

kränkeln, häufig oder ständig leicht krank sein, dahinsiechen

Krenk

Kränke, schwere Krankheit (Epilepsie), auch: wenn eine Sache, oder Gerät kaputt ist. (des hot die Krenk)

kreppisch, kreppe-dee-isch

widerborstig, schnippisch (kreppen = ärgern)

Kresch-kin-sche

das Christkind, auch: ein körperlich und/oder seelisch schwacher Mensch

Krescht-sche

Krüstchen, Brotkruste, auch: gebraten zum Brei oder Salat, auch:  alter Mensch, alte Sache

Krick, steif …

(Krücke), ungelenkiger Mensch

Krimmel, krimmelisch

Krümel, krümelig

Krimmel-kacker        <

übergenauer Mensch, Pedant

Krippe-bisser

störrisches, bösartiges Pferd, auch: böser Mann

Krippe-bisser -, (auch: Griwwel bisser)

störrisches, unruhiges Pferd, (Biss in die Krippe) auch: böser Mann, Nörgler

Krisch, Krischer

Schrei, Schreihals

kritzele

unleserlich schreiben

kriwwe-se

kitzeln

Krobbe

siehe:  Grobbe (oft mit „K“ geschrieben richtig = „G“

Krobsch                   : <

kleiner Kerl

Krohne

Wasserhahn

Krohne-wasser

Leitungswasser aus dem Hahn

Krolle-kopp

Lockenkopf

Kroom

Sammelbegriff für (alte) Sachen

Kroome-ler

der, der in eben diesen Sachen rumkramt

Krott

Kröte, auch: liebevoll „kloa Krott“ für kleines Kind

Riewe-stescher        

Rübenstecher – Messer mit Stiel

  

Krotze

kleines Kind – auch: Rest des Apfels – Kerngehäuse, auch: der abgehackte Kopf einer Rübe

krotze

Blätter entfernen (köpfen der Futter-, bzw. Zuckerrüben)

Krotz-messer

Hackmesser zum köpfen der Rüben

Krum-bel

Krumpel, zerknittert, faltig; auch: Streit haben, 

krumbelisch, ve-krumbelt

verknittert, ungebügelt

krussel-lische Hoorn

gekräuselte Haare

Kruusch

s. Gruusch

Kuchel, Kijelsche

Kugel, Kügelchen

Kuh-moambel

Kuheuter

Kuh-plarrer, Kieh-plarrer

Kuhfladen

kuje-niern

kujonieren, quälen, peinigen, schikanieren, (franz. kujoniere)

Kujon

gemeiner, niederträchtiger Mensch, Schuft, Halunke

Kumbe, Hoawe

große Kaffeetasse

kumme

kommen

Kummet

Zuggeschirr, gepolsterter Bügel um den Hals der Zugtiere 

Kunfe-mande-blesje

Konfirmanden-Bläschen,  einer, der oft zum WC muss,

Kun-jack

Weinbrand

Kur mache; die …

den Hof machen (werben)

Kuraasch

Courage, Mut, Entschlossenheit

kuraschiert

mutig, entschlossen vorgehend

Kusch-bes

Freund, Liebhaber

kusche

ducken, gehorchen,

Kuseng

Cousin, Vetter

Kusine

Cousine, Base

Kwande     :

Quan­ten, große Füße oder Schuhe

Kwetsche

Zwetschgen

L

(e siehe auch unter a und ä)

© Walter Emmer  –  Datei vom 20.01.2019 –  (Erstveröffentlichung :09.09.2013)

laafe

laufen

Lab, en Lab Brot

Laib, ein Laib Brot

Labb-aasch

läppischer Mensch

Labbe

Lappen, Putztuch, auch: Zunge

Labbe-duddel

unterdrückter Ehemann, energielose Person

Labbing

Wildkaninchen

labbisch

lumpig, auch: welk

läb-dags

ein Leben lang

La-brot

Laib Brot

läbsch

fad (zu wenig gewürzt)

Lack-aff

eitler, herausgeputzter Mann

Lack-fleisch

Fleisch aus der Salzlake (s.auch Solberfleisch)

Läh-re

Fensterläden – meist Klappläden

Lamberie

Wandverkleidung, (franz. Lambris), auch:  für eine Ansammlung von unnötigen Dingen

Lameng,  aus de …

unvorbereitet, aus dem Stegreif, (franz. la main – die Hand) (s. auch  Hoandgelenk)

la-moa

von Hand, manuell (franz.à la main)

Lärrer

Leder

läsche, ve-läscht; ich seun ganz veläscht

austrocknen, undicht werden von Holzfässern etc., auch:  sehr durstig sein, ausgetrocknet sein

Lattsch

die Lasche im Schnürschuh

Lat-weje

Latwerge, Mus meist aus Zwetschen – Brotaufstrich

Lat-weje-Riehrer

ein großer (winkeliger) gelochter Holzlöffel mit dem die Latwerge im großen (Kupfer-) Kessel gerührt wurde

Laus-zippel oder Lausert

frecher, gewitzter Bube

lawiern, rim-lawiern ..

Schwierigkeiten überwinden, einen Ausweg suchen

lebbern

trinken, auch: Wasser schöpfen, mit Wasser spielen

lebbern (es lebbert sich)

es sammelt sich an – sich anhäufen

Ledde

Letten, Tonerde

Leed, Sai-…           .<

Außenklappe am Schweinestall zum Füllen des Troges

lehne

leihen

Lehr-bub

Auszubildender

Leib-rieme

Gürtel

Leib-un-seel-hos

Unterhemd und -hose in einem Teil

Leier, leiern

Kurbel, kurbeln

Leisch, e´schee …; e´gross …

eine schöne Beerdigung; eine große Beerdingung

le-risch

ledig

Leu-eel

Leinöl zur Holzgrundierung

Leum-sierer s.auch (Loam-sierer)

Leimsieder = Bezeichnung für Schreiner (Leim wurde in der Leimpfanne erhitzt)

Licht unn Dunkel,  zwische …

Dämmerung, Zwielicht

Lieje-beidel

Lügenbeutel, Lügner

Liener, Lienern

Lügner, Lügnerin

linkerhoand, rechterhoand

links liegend oder stehend, rechts …. dto.

Links-dotsch, Links-datsch

Linkshänder

liwwern, geliwwerd

kaputtmachen, kaputtgemacht

loahm

lahm, auch: langsam

loahm-aschisch

langsam, lahmarschig

Loahme

Lehm

Loahm-sie-rer

(s.a.Leum-sierer)

(lahm) langsamer, ungeschickter Mensch

loang Gaas

große Frau/Mädchen

loange (loangt ders jetzt)

reichen (reicht es dir nun)

loang-un-braad

lang und breit, ausführlich, langatmig

Loang-wied

Stange zur Verlängerung des Erntewagens

Loare

Laden (Tante Emma-Laden); auch: Fensterladen

Loser

Kandidat zur Musterung (Militär)

luck

locker, aufgelockert (Teig, Kuchen, Gebäck) auch die Erde

Lui-kapp    <

Schirmmütze, Sportmütze

Lumbe

Lappen, Putztuch

Lumbe-mensch

schlechte Frau

Lumbe-sack

Beutel mit alten Lappen, die zur Wiederverwendung aufbewahrt wurden.

Lumbe-seckel,

schlechter Mensch

Lump

heruntergekommener, nachlässiger, unordentlicher Mensch, Gauner

luren, gelurt

warten, gewartet

luunse

heimlich gucken

M

(e siehe auch unter a und ä)

mache

tun, herstellen, etwas richten, kochen, arbeiten usw. (ein hessisches Universalwort)

Mache-dazion

eine umständliche Konstruktion einfacher Dinge

mach-schde; hosch-de; kann-schde; besch-de;  desch-de   :

machst du;  hast du; kannst du; bist du, würdest du;

machulle

bankrott, kaputt, pleite (jidd.)

Madde-kuche

Käsekuchen, Quarkkuchen – bei der Quark-Herstellung werden Tücher (Matten) benutzt

maggiern

markieren, etwas vortäuschen,

Mähl-ag, Mellag oder, Mellasch         :

ausführliche Erklärung siehe unter “Mellag, Mellasch oder Mähl-ag“

Mählsack mit Boa

Mehlsack mit Beinen – unförmiger Mensch

Maier-sche

Mäuerchen (Mauer)

mäjele

mengen, vermengen, mischen,

mäjele

mergeln, sich mit einer Krankheit, dem Tode herumquälen, dahinsiechen

mäjele, oab-ge-mäjeld

mergeln, abgemagert, auch: ausgemergelter (unfruchtbarer) Boden

Mak-klesjer-supp

Markklößchensuppe

malad

krank, (franz. malade)

Malefitz-krohm

Malefiz-Kram, schlechte Angelegenheit, Malefiz (lat.) schlechte Tat, Missetat.

mansche

unfein essen, im Teller herummanschen, (franz. manger = essen)

Märbs

Kaffeestückchen (von mürbe)

maremme

erschöpft, müde

Märer-scher

Mädchen

Marodde

Marotte (franz.) Abwandlung des Namens Marie – ursprünglich für eine Puppe auf einem Stab. Im übertragenen Sinn wurde aus Marotte eine Schrulle oder seltsame Angewohnheit.

masch-disch

Gräser, wenn sie  vollsaftig, fett und üppig sind, auch: dicke Menschen

Maschores, Owwermaschores

Aufseher, Vorarbeiter; Oberaufseher

Massik

störrisches, bissiges, auskeilendes Pferd, auch: sinngemäße Verwendung für Menschen

matsche-lisch

weich, überreif

Matze-dormel

kraftloser, schmächtiger Mensch

Matzel-aue, matzel-auisch

verschlafene Augen mit trockenem Augensekret, auch: Entzündetes, eitriges Auge

matze-rausch

zurückgeblieben, schlecht entwickelt

Meckes, der macht de  …

Angeber

mehrschde, die..

die meisten

Mellag, Mellasch oder Mähl-ag

Schimpfwort, nach dem franz. Feldmarschall Mélac. Um 1700 wurde in Südwestdeutschland Melacs Name zum Inbegriff für „Mordbrenner“.

Bis ins 20. Jahrhundert war es dort nicht ungewöhnlich Haushunde Mélac (auch Mellag) zu nennen. Der Begriff hat sich aus Unwissenheit teilweise „verselbständigt“ zu „Mähl-aag“ und der Deutung „Mehl-auge“ – Auge das undeutlich sieht. Auch zu „Mehl-Arsch“

Mellasch, Mellag, oder Mähl-ag

ausführliche Erklärung siehe unter “Mellag, Mellasch oder Mähl-ag“

Mem-bel

Brüste

Meng-genkel,  Meng-gengkes  

unnötiges Getue, Ausflüchte

mepsele

unangenehm riechen

mer

steht für: mir; für: wir, und für: man

mer koanns so losse   

das ist gut, das ist in Ordnung

mer, mer honn

wir, wir haben, wir besitzen

Mescht-kaut

Mist-Grube  

meschugge

verrückt, nicht recht bei Verstand, (jidd. meschuggo)

Metzel-supp

Wurstsuppe

meu unn deu

mein und dein

meu, deu, unser, aier           

mein, dein, unser, euer

Meue, Gemeuje

Morgen, Guten Morgen

meujens im siwwe

morgens 7.00  Uhr (die 24 h-Zeit wurde kaum benutzt)

Mick

Fliege

Micke-dormel

kraftloser, schmächtiger Mensch

Micke-forz, Dr. …

arroganter, aufgeblasener Mensch (einer wie Graf Kox)

Micke-platsch

Fliegenklatsche

micke-risch

klein, verkümmert

Micke-schiss

unwichtige Kleinigkeit

Milch-biebsche

junger, blasser, kränklicher, wehleidiger Junge

Milch-busch

Löwenzahn

Milda

Mehltau (Pflanzenkrankheit)

mi-noanner

miteinander

Moa-bootscher

übergroße Schuhe (von Main-Boot)

Moa-brick

Mainbrücke

Moad

Magd, Helferin in der Landwirtschaft

moahle

mahlen

moahne

meinen

Moam-bel

Euter

Moamme

dicke Frau

Moamme,  Modder

Mama, Mutter

moande-niern

handhaben, (franz. maintenier)

Moanns-leit

die Männer, mehrere Männer

Moanns-leit,  Weibs-leit,

mehrere Männer, Weiberleute, mehrere Frauen,

Moan-sadde-Siedler

von Mansarde (Dachwohnung) abfällig für Städter (zu der Zeit waren das meistens die Darmstädter Paddler aus den Bootshäuser)

moansche, ve-moansche

unfein essen, im Teller herummanschen, (franz. manger = essen)

Moawe

Magen

mobbelisch

dick, vollschlank

moje, iwwer-moje

morgen, übermorgen

Mollebusch

eine alte Birnen-Sorte – Der ursprüngliche Name: Mouille bouche, hat auch zu der Bezeichnung „Mund-netzbirne“ geführt.

Mol-werd, Mol-werds-houfe

Maulwurf, Maulwurfshügel

Moment-emol !

Halt – Ein Moment bitte

Mondur

Uniform, Arbeitsanzug, auch: Sonntagskleidung (die gute Montur)

Monn, Drohd-monn

Weidenkorb oder Drahtkorb mit 2 Henkel, – (dagegen hat der Korb nur einen Henkel) (franz. la manne = Korb)

Monne-macher

Korbmacher, Korbflechter

Moog, Muck

Mutterschwein (uspr: keltisch/irisch = muc = Schwein)

mord-jee ruffe

laut Hilfe rufen (franz. mordieu)

mords

Vorsilbe: Verstärkung eines Wortes – sehr; (riesig, groß, super)

Mores

Achtung, Respekt, gegen jemandem seine Macht ausspielen, ihn energisch zurechtweisen,

mosch-dern,  wie beschd du doann  gemosch-derd ?

nicht gut, unpassend angezogen sein  – wie bist du denn angezogen?

Muck, Moog

Mutterschwein

Muckefuck

Ersatzkaffee (in der Nachkriegszeit oft aus Gerste selbst geröstet)

Muffel, muffele

Bissen, Happen, essen, auch: schlechter Geruch

Muracks (in de Knoche)

Kraft, Energie (im Körper)

Murks

fehlerhafte Arbeit

Mutze

dicke Winterjacke

Muusch

Moos

Muusch-buckel

kapitaler, alter Karpfen mit Moos (Algen) auf dem Rücken

N

(e siehe auch unter a und ä)

Naade, Worscht-muul

Narten, Brett mit Mulde und leicht erhöhtem Rand zum Ablegen und Transport von Würsten und zum durchmengen von Wurstteig

Nache

Nachen, Flachboden-Schiffe aus Holz, war die übliche Bauart der Kähne der Region

Nache-lebberer

Holzschaufel zum Wasser ausschöpfen des Kahns/Bootes  

näckse, uze

necken

naggisch

nackt, unbekleidet

Nai-lischt

Mondwechsel (Neumond) zunehmender Mond

nai-morisch

neumodisch, neue Mode, neue Technik

nai-scheerisch

neugierig

nai-scheerisch

neugierig

Näjel-scher

Nelken (Gewürz)

Näjelschers-boam

Fliederbaum

narrisch werrn

verrückt werden,

Narro         <

leicht erregbarer Mensch

naus

raus, auch: hinaus

näwe-naus-geh

fremd gehen

näwer

neben

näwer de Kapp steh

neben der Kappe stehen; neben sich stehen, (Nicht mehr ich selber sein)

nä-werm, nä-wer-rer

neben ihm, neben ihr

Neh

Fähre (die Nee, auch  Näue = alter Name für Fähre)

Neh-damm

Damm (Weg) von der Fähre zum Kühkopf. Heute steht an dieser Stelle die Martin-Roth-Brücke.

Neh-dern

Näherin (die kam früher ins Haus zu einem Näh-Tag, dabei wurde zerissenes geflickt und unpassendes passend gemacht)

nemmeh

nicht mehr

Nerve-bindel

jemand der einem öfters die Nerven strapaziert

netze, be-netze

nässen (von Wunden), befeuchten

newer-noanner

nebeneinander

Nierscht

s. Nachenlebberer

Niesel-priem

langweiliger, mürrischer, einfältiger, nicht sehr unterhaltsamer Mensch

Niggelos, Niggelees

Nikolaus, Nikoläuse

ninn

hinein

nippe

einen kleinen Schluck nehmen

niwwer un riwwer

hinüber und herüber

nix fer uh-gut

nicht bös gemeint, nimm’s nicht übel

Nixnutz

Nichtsnutz, Schimpfwort (zu nichts nütze)

noa

nein

Noacht-esse

Abendesse, Abendbrot

noch-mache

verfolgen, auch: nachahmen

nocke

mit dem Kopf nicken

noff-zus

aufwärts, Strom aufwärts

no-ja

also gut

Nooch-geschwis-der

Kinder von Vettern und Basen (Cousin und Cousine)

Nooch-geschwisder-kinn

Bei Nooch-geschwisderkinn ess die Freundschaft am Enn“.

ist die Blutsverwandtschaft (die ein Ehehindernis bildet) zu Ende.

noord, nor-de

nachher, später

Nuddel

Schnuller

nuddele

am Schnuller oder an der Flasche lutschen

nunner

hinunter

nunner-zus

hinab, abwärts

O

 

oa b-klatsche

durch Händeklatschen erbetener Partnerwechsel beim tanzen

oab

ab

oab-dischbediern

abstreiten

oab-geschosse

verblasst (Stoff)

oab-geschunne

abgeschürft, Hautabschürfung

oab-knebbe

abknöpfen, wegnehmen

oab-kratze

vulgär für sterben

oab-mache, Frucht …

Getreide ernten

oab-säwele

mit einem großen, stumpfen Messer etwas (Brot, Wurst) abschneiden

oab-schwenke

abspülen

oab-steche

(handwerklich) mit dem Metermaß grob ausmessen

oab-stremme

abschnüren

oab-trick-ne

abtrocknen

Oab-tritt              :

Plumpsklo (Toilette)

oab-witsche

ausreißen

oab-woijele

abrackern, sich verausgaben, abmühen

Oab-zuch

Abzug, Schläge, Hintern versohlen, verprügeln

oab-zwagge

abzweigen, etwas wegnehmen

Oachsel

gemeint ist die Schulter

oacht gewwe

acht geben – vorsichtig sein

oafach

einfach

Oafalls-bensel

Einfaltspinsel, einfältige Person

oafellisch

gutmütig, einfältig

Oa-hohl

grobes „schilfartiges“ Rispen-Gras, (Auengras) wurde als Streu im Stall verwendet (vermutlich von „einholen“)

Oald-rheu

Altrhein

oamol, auch: e´mol

einmal

oaner droff losse könne

sich einer Sache ganz sicher sein

oaner droff mache

feiern und Alkohol konsumieren

oanne, do oanne

entlang, da entlang

oanner, die oanner Woch

(andere) die nächste (kommende Woche)

oannern, me` …

einem, (jemand) anderem

oannerscht

anders

oannerscht-rim

andersherum

oanno Duwagg

anno Tabak, unbestimmter Zeitraum, einst, früher

oanzischer

einziger

oanzischsder

einzigde

oardlisch

ordentlich,  auch für: ausreichend bzw. viel, groß

ochse

intensiv lernen

Ochse-aag 

Spiegelei (Ochsenauge)

off die Nuss

auf den Kopf

off´s Herrn

auf den Kopf

off-basse

aufpassen, acht geben

off-bumbe

etwas mit Luft füllen, auch: etwas auf den Boden werfen

off-geblose

eingebildet

off-ge-brezelt

aufgedonnert; aufgetakelt, aufgeputzt, gestylt, herausgeputzt

off-ge-dackelt

aufgetakelt, aufgeputzt gestylt, herausgeputzt

off-ge-dunnert

aufgedonnert; aufgetakelt, aufgeputzt, gestylt, herausgeputzt

off-ge-schunne

die Haut abgeschürft

off-ge-stumbt

klein gewachsen

off-leije, des dud mer …

das liegt mir fern, das tue ich nicht

off-ok-tro-iern

aufdrängen, aufzwingen

off-rappele

sich sammeln, aufraffen, aufstehen

o-gedoo

sich angezogen, auch: sich was angetan

o-gescherrt

nachlässig angezogen, auch: Pferd anschirren, Zaumzeug anlegen

O-gewenner

Die an die Schmalseite eines Ackers grenzende Nachbargewanne, oder Streifen auf dem der Pflug gewendet wird. Auch: das Rand- und Eckstück beim Blechkuchen

oh-geschisse kumme

wenn lästige Besucher zu Besuch kamen

Oh-rem schebbe

Atem hohlen, durchatmen

Ohr-klammer

Ohrwurm, Ohrkneifer (Insekt)

oh-schmuse

anbiedern, einschmeicheln

Olwel

grober, plumper, ungehobelter Mensch

olwern

grob, ungeschickt, ungeschlachtet

Ool-rupp

Aalraupe, eine Fischart (wissenschaftl. Quappe)

Oone

Grannen (Stacheln) der Ähre (Gerste)

Oos

Aas, dieses Wort wird in vielfältigen Deutungen einsetzt. Das „Oos“ kann mutig, frech, zielstrebig bedeuten. Aber auch liebenswert, wenn z.B. „goldisch“ davorsteht. Meistens ist es aber mit negativen Bedeutungen verbunden: Gewitter-, Raben-, Schind-aas etc.

orjele

orgeln im Sinne von leiern, etwas mühsam andrehen

Orschel, dumm …

abschätzige Bezeichnungen für eine dumme oder naive, einfältige oder, ungeschickte weibliche  Person (Abwandlung von Ursel)

Osche-roo oder Osch-roo

ungehobelter, unangenehmer Mann (urspr. ein bösartiger franz. Besatzungs-General um 1815 „Augereau“ in Hessen). Der Oschroo war ein gebräuchliches Schimpfwort. Oft nannte man Hunde nach ihm.

O-schlee

Ansprüche, Wünsche

owacht basse

aufpassen

owacht gewwe

acht geben

Owacht!

Achtung!, Vorsicht!

Owe-krippel

beim Backen, verunglückter Kuchen

owends im siwwe

19.00 Uhr (die 24 h-Zeit wurde kaum benutzt)

owwe

oben

owwe-driwwer

oben drüber

owwe-droff

oben drauf

Owwer-maschores

Oberaufseher

owwersch-de, es  …

das oberste, das oben liegende

P    (siehe auch unter B)

(e siehe auch unter a und ä)

paar-unn-fuffzisch

unbestimmte Zahl zwischen 50 und 60

Päd-sche

Pfad. Befestigter Weg von der (gepflasterten) Straße zum Haus (Gehwege waren meist unbefestigt) auch der Gehweg selbst wurde „Pädsche“ genannt

Pädschers-drährer

großer Schuh (Treter), auch: Pfadfinder, und Wanderer

Päffer-bichs

mannstolle Frau

Päffer-flecke

Leberfleck

Pal-din

Schal

Panne-flicker

Pfannen-Reparierer; umherziehende Handwerker, oft Zigeuner; wurde auch als Schimpfwort benutzt

Parablie

Regenschirm (franz. parapluie)

Pär-kel

frische Einzelfrucht der Weinrebe, einzelne Traubenbeere

Parre

Pfarrer

pärr-se

etwas dazugeben, etwas gratis drauflegen (franz.)

Pärsch

Gehege, Gatter für Tiere

Pär-sching

Pfirsich

pätze (en Schobbe)

einen (Wein) trinken, auch:  jemanden kneifen

Pedder

Pate

Peife-deckel …..

negative Antwort nach einer Frage

Peife-kobb

dämlicher Mann

Peife-schnud

einer der immer die Tabakpfeife zwischen den Zähnen hat

Penning

Pfennig, der Vorgänger vom Cent

Penunze

Geld

pexieren

etwas anstellen, eine Dummheit machen; (lat. peccare = sündigen – s.auch vexieren)

piensen

weinen, jammern

Piens-je

ein empfindlicher, sich ständig beklagender Mensch

Piff-sche

ein kleines Glas Wein (0,1 Ltr.)

piko-bello

blitzsauber, aufgeräumt

Pingst-ochs, wie enn…

auffallend angezogener Mensch

Pips

Krankheit des Federviehs

pisch-bern, pisch-bele

wispern, flüstern, tuscheln

Piss-dibbe, Dibbsche

Nachttopf

Piss-nelk

unbeliebte weibliche Person

Pitsch

Pfütze

Plagge, Pläggelsche

kleine Fläche, Fleck , kleiner Fleck

Plarrer, Kuh-plarrer     :

Fladen, Kuhfladen

plärrn

jammernd weinen, flennen

Plasch-der, plesch-dern

Pflaster, pflastern

Pläsch-dersche

befestigter Weg zum Haus (Gehwege waren meist unbefestigt)

Plaschter-lohm

Pferde, die lange auf Pflaster liefen, wurden pflasterlahm

platt

flach, eben, 

plemblem

verrückt, ohne rechten Verstand

plotsche

unreifes Obst weich klopfen, auch: Tabakrauch ausstoßen, paffen

Plugg-schlaaf

Untersatz zum transportieren (schleifen auf der Erde) des Pfluges

Poasee

Stiefmütterchen (franz. Pensees)

Poche

Pickel, Eiterbläschen

Poode, off die  … kloppe

Pfoten, Hände –  auf die Finger schlagen

Porree

Lauch (franz. Porree)

Pot-hammel

rheinhessischer Name für Schnaken (Stechmücke)

press

eng, dicht, voll gestopft

pressiern

drängen, sich beeilen, eilen, dringend sein (franz. presser, presant)

Profit-sche

Geschäftemacher

Pudd, Pudde-gickel

Pute,  Truthahn

Pudde-gickel u. Pudd

Truthahn und Pute

Puhl

Pfuhl, Jauche oder Mistbrühe

Puhl-fass

Jauchefass

Puhl-loch

Jauchegrube

Puhl-schebber

Eimer mit langen Stiel zum schöpfen von Jauche

purrern

wenn sich Hühner im Sand /Staub „baden“

pusche, Puscher

schlecht, oberflächlich, liederlich arbeiten, auch: der, der so arbeitet

Pussier-dischel-sche

Einstecktuch im Anzug

pussiern

poussieren (franz.) flirten, liebäugeln, schäkern, flirten, eine Liebschaft haben

Pussier-stengel

Schürzenjäger

Q  (siehe auch unter K oder G)

 

Quadd-worm    <

Engerling, Made des Maikäfers. Der Ausdruck könnte von Quart (lateinisch quartus ‚der Vierte‘) vom Vierjahres-Lebens-Zyklus des Maikäfers hergeleitet sein

Quadember

ein-viertel-Jahres-Zeitraum (abgleitet von Quartal)

Quadrat-Laatsche

extrem große Schuhe, s.auch: Quwande

Quer-dorsch-de-Gade-Supp

Gemüse-Suppe “Quer durch den Garten“ von jedem was

Quer-treiwer

Unruhestifter, unbequemer Mensch, einer der sich quer stellt (Begriff aus der Schifffahrt – quer treiben)

Quetsche

Zwetschgen

quinsele

verbal betteln, jammern

quitte-gääl

Quitten-gelb, grelles gelb

quoome, ve-quoome

kümmern, verkümmern

Quwande

Quanten, große Füße, große Schuhe, s.auch: Quadrat-Laatsche

R

(e siehe auch unter a und ä)

Raadse

Kinderschar

Raaf

Spielreifen, Reifen, auch:  Raufe für Viehfutter

Raaf-sches

aus Mangel an Spielzeugen, wurden (im vorigen Jahrhundert) Fahrrad-Felgen mit einem Stock vorangetrieben (gerollt)

Raasch, in ….

in Rage, Wut, Aufregung, Eile (franz. la rage)

raasche

geben, reichen; etwas hinreichen, zureichen

Raaze

Kinderschar

Rabbatz

Lärmbelästigung, lärmen

räbbe

reiben

Räbb-eise

Küchenreibe

Rabbelche mache

pissen, Kind beim urinieren

rack

rau, steif, auch: geizig

räck-dern, rim-räckdern

diskutieren,  rumdiskutieren

Radel

Reitel, kräftiger Stecken, Knüppel, zum fest-reideln des Spannseiles am Erntewagen

radele, zu- …

reiteln, Seil mit einem Knebel spannen

Räff, Reff

Gitter an der Stallwand für Futter (Stroh, Heu),

auch: Gitter-Vorrichtung an der Getreide-Sense zum auffangen und ablegen der Halme,  auch: Schimpfnahme für eine nicht so schöne, dürre Frau, oder einen dürren Mann

Raffel

schlechtes Gebiss

rahje

Paarung von Hahn und Henne

Raip-sche    <

kleines Kalb

Rairer, Rairer-scher

Reiter, Reiterchen – klein geschnittenes, belegtes Brot, „kindgerechte“ Größe – gab es aber auch für zahnlose, alte Menschen

Raiß-daiwel

Kind, das Kleidung und Spielsachen schnell verschleißt

Raiß-noael

Reißbrettstift

Raiß-noodel

Anreißnadel

Rait-schul

Pferdekarussell

Räje-drobbe

Regentropfen

Räje-modder    <

dunkle, auf einem zuziehende Regenwolken

Räje-worm

Regenwurm

rammsche

zusammenraffen, hastig einsammeln, (franz. ramasser = aufsammeln, auflesen, zusammenraffen)

rappele, e Rappelsche

urinieren, ein „Kleines Geschäft“ des Kindes

räsch-der-hoand, linker-hoand

rechts liegend oder stehend, links … dto.

Räsch-sel

mit dem Rechen zusammen gescharrtes

Rasender

ein Reisender, Hausierer, (Vertreter)

Rasier-kachel

Ovaler Steinguttopf mit Fingereingriff (Rasierschüsselchen)

Räson, den bring isch zur …

Vernunft, (franz. Raison)

Rassel, woas an de … ho

nicht richtig im Kopf sein

Rasselbock

leicht erregbarer Mensch

ratzebutz

restlos, völlig, komplett

Rau-klees

rauer, grober Kerl

Rauscher

junger, gärender Apfelwein

raus-geritscht; geritscht; rin-geritscht         

herausgerutscht; gerutscht; hineingerutscht

rau-wäjern

(von wirken) grob, robust, ohne Feingefühl

Rebb

Reibeisen, Küchenreibe

redur

retour, rückwärts, zurück (oft Kommando ans Pferd: zurück gehen)

Regatt

Achtung -, Respekt haben

reh werrn

wenn ein Pferd „rehe“ wird, kann es schlecht laufen (Rehe ist eine Pferdekrankheit)

rehmen           <

bremsen (am Leiterwagen/Pferdewagen) – (lt. ShW auch: remmen)

Rehm-kett       <

starke Kette, um das Wagenrad festzuzurren (bremsen)

Rehm-ling       <

Holzstange zum bremsen (per Hebelwirkung) eines Pferdewagens, auch: Kantholz am Bau

Rehm-schuh                <

keilförmiger U-förmiger Klotz, auf ihn wurde ein Hinter-Rad des Wagens gefahren, mit einer Kette befestigt, diente er als Bremse

Rewwach

Reibach, Gewinn, Profit

Rheu

Rhein

Rheu-bau-schlischer

am Rhein herumschleichende“ Mitarbeiter des Wasser und Schifffartsamtes (bekannt für geruhsames Arbeiten)

Rheu-brick

Rheinbrücke

Rick-kreiz

Rückgrat, Kreuz

Riewe-dibbel, däss hot de …

das ist kaputt

Rilps

ungehobelter Flegel, gerissener Mensch

rim, e-rimm

rum, herum

rim-dabbe

umhergehen

rim-fuhrwerke

planlos hantieren

Rim-genger

Herumgänger, Hausierer

rin-geritscht; geritscht; raus-geritscht

hineingerutscht; gerutscht; herausgerutscht

Rinne-kloue

Reineclaude (Steinobstsorte)

Rinner-waad, Gens-waad, Veh-waad     :

Rinderweide, Gänseweide, Viehweide

rische-le

mit dem Schürhaken die Asche im Ofen entfernen

ritsche

rutschen

ritze-rot

leuchtendes, grelles Rot

Riwwel-kuche

Streuselkuchen

riwwer un niwwer

herüber und hinüber, 

Riwwer-niwwer-Schlepp-sche, Schmies-je       :

beides steht für Fliege (anstatt einer Krawatte)

Roa nze, en dicke …

ein dicker Bauch

Roa-bert

Rabe – gemeint ist die Krähe

Roamass

einer der sich bösartig gebärdet

Roam-bes, Roambas

saurer Wein

roamm-desisch

nicht richtig denken zu können, ggf. durch einen Schlag an den Kopf oder auch durch eine Grippe.

Roammel

grobschlächtiger Mensch

Roang-ge

Ranken – dicke Scheibe Brot

roaume, es  roaumd

flott, es geht flott von der Hand

roawe-noacht 

(von rabenschwarz), stockfinster, sehr dunkle Nacht

robbe (Hin-gel)

rupfen (Huhn) nach dem schlachten

robbe, oabrobbe

pflücken (zum Beispiel Obst pflücken, rupfen)

roff

rauf, herauf

Rohne

Striemen

roh-rer Giwick

rothaariger Mensch ( Giwick = Kiebitz)

Roll

gummibereifter Anhänger am Traktor

rollisch

brunftig, heiß, hitzig, läufig, paarungsbereit, z.B. Schwein oder Katze

Roo-ges

Zorn

roosche

kuscheln, spielen im Bett oder im Heu herumtoben

rosse-le

röchelnder Atem

Rotz, woas en Rotz

welch Ungeschick

Rotzert, Rotz-löffel, Rotz-bagge,  Rotz-bengel, Rotzer,

frecher, ungezogener Junge

Rotz-fohn

Taschentuch (…fahne)

Rotz-kolwe

kolben – Rotznase, Schnupfennase

Rotz-löffel, Rotz-bagge, Rotz-bengel, Rotzer, Rotzert,

frecher, ungezogener Junge

Rotz-noas;

Rotznase, auch: freches Mädchen oder Junge

roume, es roumd

es geht flott von der Hand

Rumbel-kammer

Raum, in dem altes, unnützes Zeug steht

Rumbel-kischt

kleiner primitiver (rumpelnder) Kastenschlitten, auch wackeliger Bollerwagen

rund-bringe, net …

nicht verstehen, nicht begreifen

rundisch-erimm

rundherum

runner

herunter, herab

runner-zus

abwärts

S

(e siehe auch unter a und ä)

Saaf

Seife

saa-sche

urinieren

Sabb-scher

schlampiger Mann (sabbchen – ein schmatzendes Geräusch)

Sack-duch

Taschentuch

sadern

sabbern

Säh-bock

Sägebock, auch: steifer, ungelenkiger Mensch

Sahl

Seil, Tau

Sai, Saijer

Abtropf-Sieb (mit etwas größeren Löchern)

Sai-bohne-stroh, dumm wie …

dumm wie Saubohnen-Stroh

Saier, woass am … ho

nicht normal sein

Sai-kopp

Schweinekopf, auch: Sturkopf

Sai-leed

Außenklappe (Laden?) am Schweinestall zum füllen des Troges mit Futter

Sai-mouwe

in den Schweinemagen gefüllte Wurst (meist Schwartenmagen oder Blutwurst)

sai-risch

reif (Steinobst)

Sai-trin-ge

flüssiges Schweinefutter

Sälde-frehlisch

griesgrämiger Mensch

Sal-doade

Soldaten

sälle-mols

damals

säller – weller

jener, dieser – welcher

sälles un jenes

dies und das

samme-lebbern

die gewünschte Anzahl bald erreichen

Säsch    (schnell gesprochen)

Vorschar am Pflug, „stump wie e Säsch“ (für ein stumpfes Messer)

Sau; Watz; Sau-watz

deftiges Schimpfwort (Schwein, Eber)

Sau-beele, Beele, Dreck beele,

schmutzige, schlampige Frau

Sau-watz; Sau; Watz

deftiges Schimpfwort (Schwein, Eber)

Schaad, Brille- …

Brillenscheide, Brillenetui

Schacherer

unehrlicher Händler

schachern

feilschen, unreellen Handel treiben

Scha-deek, auch: Scheggel,

etwas verschrobene, alte Frau

Schade-maul

Hasenscharte

schaff dich hoam

geh´ sofort nach Hause

schaffe, er schafft´s

arbeiten, er erreicht es

Schaier-deersche

kleine Eingangstür (im großen Tor) für Personen

Schaier-door

großes, hohes 2-flügeliges Einfahrtstor der Scheune (Einfahrt für Wagen – z.B. hochbeladene Heuwagen)

Schaiern-boambeler

selbst angebauter, in der Scheune getrockneter Tabak

Schaiern-denn

Scheunenboden (Tenne), auch für Zwischenboden

Schäll

Klingel, Türglocke

schälle

schimpfen, auch: klingeln, läuten

Schälle-klobbe

an fremden Türen klingeln und wegrennen

Schäl-sche,Unner-schälsche

Tasse, Untertasse (Schale)

Schambes

sauerer Wein (PfW)

Schan-dam

Dorfpolizist, Gendarm (franz. gendarme) 

schäpp

schief, schräg, nicht grade

schäppschern

ungelenkes gehen

Schärz-bennel

Schürzenband

schärzele, hoch …

aufkrempeln (Hosenbeine, Ärmel)

schasse

fortjagen, absetzen, entlassen, kündigen, (franz. chasser  )

Schäss-long

Sofa mit einem Kopfteil, (franz. Chaise longue)

Schawellsche

Schemel, Fußschemel

schebbe

schippen, auch: schöpfen

Schebb-sche

kleiner Schuppen, auch:  ein kleines Glas Wein (0,1 L)

scheckisch, mach misch ned …

verrückt machen, nervös machen

schee

schön

Scheer-hoge

Schürhaken, Feuerhaken

Schees

Kutsche, Pferdekutsche; (franz. Chaise)

Scheggel, auch: Scha-deek

verschrobene, alte Frau

Sche-lee

Marmelade (Gelee)

Schemel-sche

Fußschemel

Schemelsche, Stiehlsche

Fußschemel (Stühlchen)

Schemisettsche

steif gestärktes Vorhemd unterm Sakko, (frz. chemisette)

scheniern

genieren, zurückhaltend sein (franz. genant)

Schern-schlaifer, Messer-schlaifer

früher reisende Handwerker mit transportabeler Schleifmaschine

Schießer

dünnes Brett mit langem Stiel zum „einschießen“ und herausholen der Brotlaibe im Backofen (Bäckerei)

Schie-wel

große Erdklumpen, Schollen

schie-wele

rollen

schiewe-lisch lache; sich …

herzhaft lachen

Schiff (oam Herd)

Wasserbehälter, der in eine Öffnung seitlich am Herd eingelassen war – da er im Abluftstrom hing, gab es immer mehr oder weniger heißes Wasser

schi-nand

schüchtern, genieren (franz. génand)

Schinn-oos, auch: Gewirrer-oos

Schimpfwort für freche, durchtriebene Frau, Luder (s.a. Oos)

Schisser

feiger, ängstlicher Mensch

schlaafe

schleifen, auch: schleppen, tragen

Schlaaf-säwel    <

unordentlicher, erfolgloser Mensch (Militär: auf dem Boden schleifender Säbel)

Schlabbe

Hausschuhe, auch alte ausgetretene Schuhe

Schlabbe-flicker

Schumacher, auch: erfolgloser Mensch

Schlächt-schwätzer

einer der dummes Zeug redet

Schlaggel

großer Mann, auch: großer Fisch

Schlaif

Eisbahn auf der Straße (gefrorene Pfütze)

Schlaifer, en oalde …

altes Fahrrad

Schlamm-bes,

Schlamm-bam-bes

Schlamm, Morast

Schlapp-maul

Person mit großem Mundwerk

schlapp-sche

schlürfendes gehen

Schläum-scheißer, Schläumer

Mensch (schleimiger) ohne Rückgrat, Courage ist ihm fremd

schla-wenzele

scharwenzeln, sich scharwenzelnd um jemanden herumbewegen

Schlawiner

durchtriebener, nichtsnutziger, unzuverlässiger, liederlicher, Mensch

Schla-wittsche,

Schlafittchen (am Kragen packen)

Schlawwer, Schlawwer-lätzje

Lätzchen, für Kinder beim essen

Schlee-rer

Schlitten, Rodel

Schleh krije

Schläge bekommen

schleje-le

um sich schlagen (schlegeln)

Schlick-se

Schluckauf

Schließ, Schließ-je

Schleuse, Wasserdurchlass in den Sommerdämmen (mit handbetätigtem Schieber)

Schling, Deer-

Türgriff, Türklinke

Schliwwer

Holzsplitter, in die Haut eingedrungen

Schloag, de … soll-en treffe

jemanden verfluchen

Schloag-eise

Tierfalle

Schlobb, en …

eine Schleife (im Haar), auch: Schuhknoten

Schlogger-fass

Wetzsteinbehälter aus Kuhhorn, Holz oder Metall mit Gürtelhaken, unten in einer Spitze auslaufend, damit es in den Boden gesteckt werden konnte. (es wurde ein Bündel Gras ins Schloggerfass gesteckt, der Stein wurde in´s Wasser gestellt, durch das Gras gehalten. Das Gras hinderte  auch das Wasser am herausschwappen)

Schloof-haub

schlafmütziger Mensch

Schloof-stubb

Schlafzimmer

Schloos

kurzer Regenguss, Schauer

schlorrern

zittern, schlottern

schlorsche

schlurfen

Schlorsche

alte ausgetretene Schuhe

Schlor-scher

Mensch mit schleppendem Gang

schlubbe

ausschlüpfen, schlüpfen (Vögel)

schlubbe

ausschlüpfen, schlüpfen (Vögel)

Schlurri

unzuverlässiger, schlampiger Geselle

Schmaas-mick

Schmeißfliege

schmaiße

werfen, auch: auskeilen der Pferde

Schmalz-daggel

eitler, pomadisierter Süßholz-Raspler

Schmalz-kraut

Feldsalad

Schmatzer

hörbarer Kuss

Schmer-kees

Quark

Schmer-labbe

sich anbiedernder, Kriecher

Schmiens-je

ein zartes, auch kränkliches Kind

Schmies-je, Riwwer-niwwer-schleppsche    :

beides steht für Fliege (anstatt einer Krawatte)

Schmiss krieje

Schläge bekommen

Schmoan-ges

dickflüssige, schleimige Dreckbrühe

Schmorr, Schmorrer

Verletzung, Schramme, Narbe

Schmuu

Betrug (jidd.)

Schmuus

schöne Worte, Geschwätz

schnabbe

hinken, auch:  jemanden erwischen, fangen, verhaften

Schnäderedett 

Mund, auch: eine weibliche „Viel- und Dauer-Schwätzerin“

schnägele

naschen, süßes essen

Schnall

unanständige Frau

Schnäpp

Schnepfe, auch Dirne

schnäpp, off de … steh

unsichere Lage, oder Stand, auch: Situation vor einer Entscheidung

schnasche, schnorgse

schnarchen

schnibbele

etwas (Gemüse) klein schneiden

Schnibbelsche

Stückchen, Fetzchen, Wurstende

Schnigger

Schnicker, Stoß, Schubs, auch: Tanz der 1930er Jahre

Schnitt-laach-locke

dünne, glatte Haare

Schnitze

getrocknete Apfel oder Birnenstücke

schnogge-le

mit dem Kopf hin- und herwackeln

Schnooge

Rheinschnaken, Stechmücken (Moskitos)

Schnorrer

Bettler, auf Kosten anderer lebender

Schnorres

Oberlippenbart

Schnud

Mund

Schnuddel

Ende, Wurstende

schnuddele

heimlich über jemanden reden

Schnull

laufende Nase

schnur-stracks

ohne Umweg, direkt, geradeaus

schoameriern

verschandeln, verkratzen, beschädigen (franz, chamarrer)

Schoank

Schrank

Schobbe

ein Glas Wein, auch: Raummaß = 500 ml

Schobbe-bläsch

Blech-Messbecher (500 ml) zum messen von Flüssigkeiten

Schock

Mengenmaß (60 Stück)

schocke

jemand etwas gezielt zuwerfen, dass er es fangen kann (z.B. Bausteine, Ziegel etc.)

schofel

niederträchtig, schäbig, hinterhältig

Schoggel-gaul, schoggele

Schaukelpferd, schaukeln

Schoode

spaßiger Mensch mit närrischer Ader, immer zu Späßen aufgelegt

Schopp

Schuppen, Nebengebäude

schorjele,

oabschorjele

mühen, abmühen

Schorn-schde-fäjer

Schornsteinfeger

schorrern

rütteln (z.B. auf dem einem Kastenwagen)

Schoss; Wasserschoss

junger Trieb an Pflanzen; gerader, senkrechter Trieb

Schossee

Landstraße

Schossert                      >

einer der alles unüberlegt oder überhastet tut

Schoss-melle

Unkraut (Melde)

schran-gele

schlechtes gehen (durch Krankheit)

Schroaer

Lattentisch auf dem das geschlachtete Schwein zerlegt wird

schroh

rau, grob

schrumbelisch

verhutzelt, faltig

Schrunne

Risse in der Haut (Schrunden)

Schugg, Schugg-bennel

Schuh, Schnürsenkel

schuggern

frösteln, etwas frieren (s.auch iwwerlafe)

schunn-emol

schon einmal, auch: früher einmal, oder vor einiger Zeit

schunscht

sonst

Schutt

kräftiger Regenguss

Schuur, woas e …

was eine Mühe, Plage

schuwe, eninn-geschubt

schieben, hineingeschoben

Schwaad

die liegende Reihe des gemähten Grases oder des Getreides

Schwärn

Geschwür, eiterndes

Schwarrer                 <

unachtsamer Mensch

schwätze

reden

Schwätzer

einer der viel, aber mit wenig Sinn redet

Schweern

Schwägerin

Schweizer Kracher

Böller (heute China-Böller)

Schwenker

Gehrock, Cutaway, (halblanger Mantel)

Schwoamm-buckel

fetter Rücken, auch: für einen charakterschwachen Menschen

schwoane, mer schwoant woas

ahnen, ich ahne etwas

Schwoor

Schwager

Schworm

Dampf

schwubb-sche

wippen

Schwuchde krieje

Schläge bekommen

schwumme-risch

taumelig, übel, unwohl

Seckel

Beutel, Sack, Hosentasche, ^^auch: schlitzohriger Betrüger

Seide-stigg

Bauchfleisch aus de Seite des Schweines

se-Läb-doag net

niemals, nie im Leben

se-Läwe-net

niemals, nie im Leben

Sell-scheit

Das Zuggeschirr der Zugtiere wurde mit dem Sielscheit  (auch Ortscheit oder Zugscheit) verbunden (s. auch Woobalge, Ortscheit)

sen-kele, Sen-kel

lotrecht vermessen, Senkblei, Lot

Sermon

Gerede, Geschwafel, salbungsvolle, langatmige und langweilige Rede

Sigaa

Zigarre

Simbel

Einfaltspinsel

Simbel-franse

Stirnfransen, Pony

simbe-liern

nachdenken, sinnieren

Simmer

Getreidehohlmaß (1 Simmer = 32 Ltr.)

soamme-geradelt

verschnürt, verspannt

soam-selisch

(saumselig) langsam, umständlich

Socke

leichtfertiges Mädchen

Sohns-leit, Dochter-leit

Schwiegereltern des Sohnes bzw. der Tochter

soin, ich soin

bin, ich bin

Solwer-fleisch

(Solper-) Pökelfleisch, Salzfleisch (s.auch  Lackfleisch)

Soorle

unordentliche Frau

Spaschel

Spargel

Spatze-mischel

einer der nie die Mütze absetzt

Speggelier-Eise

Brille

spegge-liern

spekulieren, beobachten

Speh-brenner

geiziger Mensch (brennt Späne, weil Scheite zu teuer sind)

Speis

Mörtel

speize

spucken

Spinne-giegser

schlechtes, stumpfes Messer

Spinoat-woachdel

ältere, altmodische, schrullige Frau (meist Single)

Spirenz-jer

Eskapaden, unsinnige, kostspielige Sachen, überflüssiges

spitze, die Ohrn …

achtsam sein, genau hinhören

Spitzklicker

seinen Vorteil suchende Person

Spoie-mender

Eskapaden, Unsinn

Spoo-korb

Spankorb aus dünnen Holzstreifen, für Obst

sporisch

schimmelig, (von Sporen)

Sprau

Spreu – beim dreschen abfallende Spelzen und Grannen, auch: Gehäckseltes

Sprau-korb

großer Korb für gehäckseltes Stroh oder Spreu

Sprisch-baidel

Sprücheklopfer, Aufschneider, Prahlhans

Sprung

Riss im Porzellan oder Glas

Sputze, im Kopp

Scherze, auch: unerfüllte Wünsche

staab-aus

fortlaufen, Reißaus nehmen

staawisch Kähl

trockene Kehle, durstig sein (staubig)

staawisch,

staubig, auch: betrunken

Stachel-peif

die Wassernuss (Wasserpflanze) ist hohl und hat ein Loch, auf dem man pfeifen kann

Stachete-zou

Staketenzaun, Lattenzaun

Stai

Steige, Obstkiste

Stauche

Pulswärmer (Wolle)

Stebbel                      <

Stopfen kleines Holzstück, auch: kleiner Junge

stecke-steif

stocksteif (Schmerzen im Kreutz)

stecke-steif

volltrunken

Steeser, Dauwe-steeser

Raubvogel (Falke, Sperber)

Steif Krick

ungelenkiger Mensch

Steif-schächter

ungelenkiger Mensch

Stembel

Stempel, auch: die sehr kräftigen Beine eines Menschen

Stenner

Fleischständer, Holzfass oder Steinguttopf zum einlegen von Fleisch oder Sauerkraut in Salzlake

sticke, be-sticke

Feldwege mit groben Steinen befestigen (ähnlich dem pflastern)

Stickel

angespitzte Stange (Fischerei), – Pfahl (Landwirtschaft)

Stickel-sche, Stick-sche

kleines Stück, auch: kleine Begebenheit aus dem Ortsgeschehen

Sticker zehje

ca. 10 Stück

Stiehlsche,

kleiner Stuhl

Stiehlsche, Schemelsche

Fußschemel

Stiewel

Stiefel

Stift

Auszubildender

Stifte-kopp

kurzer Haarschnitt (Bürste, Igel)

Stimmel

Stummel, viertel- oder halbvoller Sack

Stink-bock

Blattwanze; auch: hinterhältiger Mensch

stip-sisch

beginnender Schimmel

Stisch                          <

Wegsteigung

stiwwern

suchen, auch: aufscheuchen

Stoa-eel

Petroleum (Steinöl)

Stoah-gut

Ton und Lehm zum Töpfern ist „Irden gut“, also Steingut

Stoambes

Kartoffel-Püree

Stoat mache

präsentieren, etwas her machen

stobbele

zusammensuchen, was von der eigentlichen Ernte noch verblieben ist, nachlesen – stoppeln war überkommenes Recht für die ärmere Bevölkerung

Stoffel

unhöflicher Mensch

Stoijg, Stoijgert            <

Storch

Stoijge-nescht

Storchennest

stolle

schauen, stutzen, unsicher sein (die Situation erfassen)

storrisch

störrisch, auch: steif (Stoff)

Storrn

verkrüppelter Baum, starrer, verholzter oder steifer Pflanzenstumpf.

Stoß

Stapel (Holz etc.)

Stotze

Baumstumpf, Wurzel, auch: kleiner Junge, kleiner Mensch

stracks groad aus

immer gerade aus

sträffe

spannen, etwas stramm ziehen

Strah

Streu (im Stall)

Strah-sel

Streu im Stall (oft Strohabfälle)

Straisje

kleiner Blumenstrauß

Straisje – woas am Straisje ho

nicht voll zurechnungsfähig sein

Streich

Handruder mit ebenem Blatt und einem oberen Quergriff

Strick-steck

Stricknadeln

stri-jele

striegeln, auch kämmen, bürsten

strim-bisch

in Strümpfen, ohne Schuhe

stripse; gestripst

stehlen, klauen; gestohlen

Strische

Zitzen des Kuh- oder Ziegeneuters

stroamisch

nicht sauber (z.B. Musik etwas falsch spielen)

stroannele

zweifeln, nicht sicher sein

Stroh-sack

Matratze, Leinen-Sack mit Strohfüllung (Haferstroh)

Stroh-wisch

zusammen gewickeltes Stroh zum reinigen, auch. zum Anzünden des Feuers

Stromer

Herumstreifender, Vagabund

stromern

ohne festes Ziel umherschweifen

Stroße-koannel

Gosse

strullern

urinieren

Strump-kapp

eine Strickmütze für den ganzen Kopf – nur das Gesicht bzw. die Augen waren frei  (Sturmhaube)

strunze, Strunzer

angeben, Angeber

strupp, Gummi …

Gummizug (Gummibund)

Strutz-bichs

abfällig für junges Mädchen

strutze

spritzen, auch: urinieren

Struwwel

ungekämmter Kopf

Stumbe

Zigarre,kurz abgeschnitten, auch:  Baumstumpf

stumbe, o-stumbe

stoßen, anstoßen

Stumber

Stoß

Sturkopp

uneinsichtiger Mensch

Stutzer

halblange Jacke (Uniformjacke, zweireihig)

Suddel-brieh

zu süßer Wein, auch: abgestandenes, warmes Bier, schlechter Kaffee

suddelisch

sehr süß (z.B. Wein)

Suddel-wärrer

Nieselwetter, Regenwetter

Summer-käwwer

Marienkäfer

summer-vejelche

Marienkäfer

Supp

Suppe, auch für: dichter Nebel

Suu-rer

feuchte Ablagerung in der Tabakpfeife

T   (siehe auch unter D)

 

Tach, Gemoije, Genowend      :

Guten Tag, Guten Morgen, Guten Abend

Tapet, offs … bringe

zur Sprache bringen, offen legen

Tärtsche, e … mache

feiern und (viel) trinken

Tender

verschließbarer Essensbehälter (wurde mit Essen zur Arbeit mit genommen und dort gewärmt)

tite-liern

beschimpfen, beleidigen (titulieren)

Toanne-giggel

Tannenzapfen

Torn-hall

Turnhalle

Tornister

Ranzen aus Segeltuch oder Leder

Torn-schlappe

Turnschuhe (Sportschuhe)

traatsche

tratschen, klatschen, reden

trak-diern

misshandeln, quälen

traktieren

Druck ausüben, jemand angehen

Trall-je

Gitter (Stab)

Träpp-sche

kleine Treppe (wenige Stufen)

trattsche

stark regnen

trattsch-nass

überaus nass, tropfnass

Trauer-labbe

trauriger (niedergeschlagener)  Mensch

Tra-wande

lärmende Kinderschar, auch: eine Gruppe Verwandschaft

Trenk-oamer

Eimer zum tränken des Viehs

triwe-liern

drängen, mahnen, antreiben (franz. tribuler = drangsalieren, belästigen)

Troan-funsel

langsamer, schlafmütziger Mensch (Tran-, Öl-Lampe)

troddele

langsam laufen

trop-se

dauernd tropfen, tröpfeln

trop-se

tropfen

Trott-wa

Gehweg, Bürgersteig (franz. Trottoir)

Trott-wa-schwalb

Bordsteinschwalbe (Dame vom horizontalen Gewerbe)

Trum-bel

eine Kleinigkeit, ein wenig, wertlose Habseligkeiten

Trum-bel, e paa …

ein wenig Geld

Trumm

großes Holzscheit, auch: großes schweres Teil

Trumm-sää

große Handsäge für zwei Personen, zum Baumfällen

Trum-ped

Trompete

Tusnelda

abwertend für Frau, nervige Frau (heute Tussi)

U

 

U-boare,  U-rumbel

Ungehobelter, rücksichtsloser Mensch

U-floot

Unflat, derber grober Kerl, auch: Mensch der nicht genug kriegen kann

U-geheng-der          <

(un- oder nicht gehenkter ) Gauner; wer mit unsauberen Mitteln zum Ziel kommt (?)

uh-gehaase

etwas ohne Auftrag tun, (nicht geheißen)

uh-gehowwelt

grob, unhöflich, unbeholfen

uh-genai-isch

nicht genügsam, gierig, habsüchtig,

uh-grundisch

unsauber, unordentlich

uh-gut

schlecht, (s.auch: nix fer uh-gut)

uh-leid-lisch

unangenehm, unerträglich, unsympathisch

Uh-nome

Spitznamen

Uhres zwölf

ungefähr um 12 Uhr

uh-scherisch

unhandlich,

Um-stoands-kremer

umständlicher Mensch, steht sich selbst im Weg

Umuus

übertriebener Aufwand, Mühe, Arbeit,

Un-gel, Doan-de      :

Onkel, Tante

unne

unten

unne-drunner

unten drunter

unner de woch, in de woch

wochentags (nicht Samstag, Sonntag)

Unner-schäl-sche, auch Unner- tass

Unterteller zur Kaffeetasse,

unnerschds un ewerschds

das unterste zuoberst, auch: falsch herum, durcheinander

unser meu, deu, eier

unser, mein, dein, ,euer

Utsche-bebbes

Schimpfwort für (farbige) nordafrikanische, französische Soldaten (1.Weltkrieg), später auch für einen naiven, tollpatschigen Mann

uze, neckse

necken

V    (siehe auch unter F)

(e siehe auch unter a und ä)

Vacha-bund

Vagabund, Tippelbruder, auch: schlechter Mensch

ve-butze

aufessen; auch: etwas nicht leiden können

ve-derrt

verwelkt, verdorrt

ve-dinnisiern

weggehen, unbemerkt verschwinden

ve-dumm-beidele

jemanden für dumm verkaufen

ve-duschele

vertuschen

ve-eppele

veralbern, jemanden hereinlegen

veero, mach mol …    <

voran, mach mal etwas schneller

Veer-spoht                 <

Flughafer, Windhafer (Unkraut im Getreide)

ve-fendern

verlegen, verschlampen

ve-friern

verfrieren, erfroren

ve-frorn

leicht frierend; blass und verfroren aussehen

ve-gaasch-dert

verschreckt, verstört

ve-graasche

vergrämen, verscheuchen, vertreiben

Veh-dockder

Tierarzt

ve-hobasse

unachtsam sein, versäumen, (franz. von fauxpas)

ve-hobbast

etwas verwechselt, etwas versehentlich machen (franz. von fauxpas)

ve-hunze

verderben, verpfuschen, kaputt machen

Veh-waad,Rinner-waad,Gens-waad

Viehweide Rinderweide,Gänseweide,

Vejel-chers-brot, do seun schunn die Vejel-cher driwwer gefloue          <

Belegte Brote, die bei der Feldarbeit nicht gegessen wurden. Da sind schon die Vöglein darüber geflogen. (Die bekamen die Kinder – das war etwas besonderes)

Vejel-scher

Jungvögel, kleine Vögel

ve-katze-maduggele

Fehler verstecken, etwas verschwinden lassen

ve-kelle, ve-kellt

erkälten, erkältet

ve-klickern

etwas ausführlich erklären

ve-knachse

vertreten, verstauchen, umknicken

ve-knippelt

verknotet, auch: verprügelt

ve-knorrt

verurteilt

ve-krimmele

verduften, verschwinden, verkrümeln

ve-krotze

verschneiden (zu kurz oder falsch abschneiden)

ve-laiert

verknotet, verdreht, verwurstelt

ve-läscht; ich seun ganz veläscht

austrocknen, undicht werden von Holzfässern etc.; auch: sehr durstig sein, ausgetrocknet sein

ver Herrn sitze

Platz an der Stirnseite des Tisches (für Herrschaften)

ver korzem

vor kurzem, kürzlich

ver-de-hand

vorerst, einstweilen

verm-johr

voriges Jahr

ve-robbe

zerreisen, sich für etwas einsetzen; auch: vereinzeln von Pflanzen

Ver-recker

übles Schimpfwort (von verrecken)

ve-sau-beideld

etwas verlegt, verloren, verschlampt

ve-schameriern

verschandeln, verkratzen, beschädigen (franz chamarrer)

ve-soffe Loch

einer der gerne über den Durst trinkt

ve-sohle, de Aasch…

den Hintern schlagen

Ve-steckel-sches

Versteck spielen

ve-winne

überwinden

vexiert, woas hosch-den wirrer  …

was hast du wieder angestellt (auch: necken; ärgern; quälen)

(lateinisch vexare = bewegen, schütteln – s.auch pexieren)

ve-zabbe

etwas anstellen

ve-zehle

erzählen

ve-zwazzele

verzweifeln,  ungeduldig werden, auch:  in Angst geraten, Panik bekommen

voll Eil

(volle Eule) Trunkenbold

Vorrer-rerrer

Vorderräder

vun-de-Hand, bei-de-Hand (Gaul)

rechtes Zugpferd, linkes Zugpferd im Gespann

W

(e siehe auch unter a und ä)

Waad

Weide, Viehweide (auch Flurname)

wad-emol 

warte einmal

Wäg-schisser

entzündetes Auge (Gerstenkorn)

Wäg-steier, der hot die … net meh

Gleichgewicht – wenn einer z.B. nach viel Alkoholgenuss nicht mehr gerade laufen kann

Wälle

Wellen, gebundene Reisigbündel, wurden im 19. Jhd. auch als Brennholz verkauft (s.auch: Faschinen)

Wallung, in … kumme

aufgeregt sein 

wäl-sche

unverständlich, fremdartig sprechen ( Welche: ein Dialekt im Elsass)

Wälsche                  :

fremdländische, (Welsche, frühere Bezeichnung für romanische Völker)

Wannel-sche               <

Zinkblechbehälter mit Deckel zum hältern von Köderfischen

Wanze

Reißnägel, Reißbrettstifte

Wärrer-bat

Widerspruch, Widerrede

Wärrer-berscht

widerborstiges Kind oder Frau, auch: für nicht lenkbare Locken im Haar (Wirbel)

wärrer-berschtisch

widerspenstig

Wärrer-fohn

Wetterfahne

Wärr-watz

unentwirrbarer Knoten (Fischerleine, Angelschnur, Wolle)

Wärsching

Wirsing (Kohl), auch: Kopf

Wäs (Schneirer-Wäs)

Tante (Schneider-Tante)

Wasser-blattern

Windpocken (eine Kinderkrankheit)

Wasser-blech

Blech-Messbecher (250 oder 500 ml) zum messen von Flüssigkeiten

Wasser-kessel

großer Behälter mit Ausguss und Deckel – der stand früher immer auf dem Kohleherd und sorgte kontinuierlich für heißes Wasser. (s.auch Schiff)

Wasser-stoa

Kalkablagerung in Wasserkesseln, die früher immer auf dem Kohleherd standen, (s.auch Schiff)

Wasser-stoa

Wasserstein, Spülbecken

Watz

Eber

Watz; Sau; Sau-watz

deftiges Schimpfwort (Schwein, Eber); der Sau-watz ist die Steigerung von Watz

Watze-knail               <

Schimpfname

Weck

Brötchen

Weck-mähl

Paniermehl

Weck-schnee-re

Weckschnitten („Armer Ritter“ ein Gericht)

Weed

flacher Teich im Dorf, als Viehtränke (Holz-Bauernwagen fuhren da durch, damit die Räder/Speichen aufquollen).

Weibs-leit,

Moanns-leit           :

Weiberleute, mehrere Frauen, mehrere Männer

Weih

Roter oder Schwarzer Milan

Weih-auwe

scharfe Augen, (Weihe) Adleraugen

Wei-re, Weire-peif

Weide, selbst geschnitzte Pfeife aus jungem Weidenzweig

weis werrn, gewahr werrn,

etwas erfahren

weise

zeigen

Weiß-binner

Maler (Anstreicher)

weller – seller

welcher – dieser

Welljer-holz

Nudelholz, Teigrolle

Werk, es … krije

den Schlag treffen

Werrer-batt hoalde

Wider-part, Widerrede

werrer-hauwe

wider-hauen, mit dem Reff (Sense)  Getreide mähen

Werth o. Wörth

Insel in einem Fluss, auch: entwässerte Niederung zwischen Flüssen und Seen

Wesch

Wäsche

Wesch-bitt

Holzbütte oder verzinkte Waschbütte

Wescher

starker Regenguss

Wesche-stoamber

Wäschestampfer – Gerät zum Wäschewaschen in der Bütte (Waschmaschinen gab es noch nicht)

Wesch-lawor

Waschlavor (franz. lavoir) Waschtisch mit Wasserkanne und Schüssel für die Körperpflege – fließendes Wasser gab´s ja um die Jahrhundertwende 1900 nicht

Wetz-stoa

Wetzstein zum schärfen der Sense

Wewweh, Wewweh-sche

kleine Verletzung, … Schmerz (Kindersprache)

Wichs, Schuh-wichs

Schuhcreme

Wichs-berscht-sche

Anschmierbürste für Schuhcreme

wichse, die Schuh…

Schuhe eincremen

Wickel, am … ho

jemanden festhalten, auch: jemand erwischt haben

wie

als

Winds-braut

Wirbelwind, Tornado

Wingert

Weinberg

wink

ein wenig, etwas

Winne

Ackerwinde (Pflanze)

winne, gewunne

winden, gewunden

Winn-oachs un Winn-leffel

Winden-Stange am Erntewagen und die passenden Hebel „Löffel“ um ein Seil zu spannen   

winsch

windschief, nicht plan,

Wiss-boam

ca. 15 cm starke Stange die längs (festgezurrt mit der Winde) das Ladegut des Erntewagens sichert

Wiwwel

Kornkäfer (Insekt)

wo hee mache

irgendwo hingehen, ein Ziel ansteuern

woammsche

schlagen, auch: rein schlingen (Essen)

Woams

Jacke

woas waas ich

ich weiß nicht was

Woasem

Grünfläche, Rasen, Wiese; (auch: Flurname)

Woi  –  Woi-soß

Wein – Weinsoße

Woo, in de …

waagrecht, in der Waage

Woo-balge

Waagebalken oder Steifschwengel (Zugausgleich), Stange, die die beiden Sielscheite mit dem Wagen verbindet (s. auch Sellscheit). Das gesamte Gestänge ist die Waage.

Woo-naouel

Waage-Nagel – hiermit wurde die Waage (Zuggestänge) am Pferdewagen befestigt

Worm, Wermsche

Wurm, Würmchen

Worm, Worm-sack

Namen für ein böses Kind

wor-me, des wormt

wurmen, in sich hinein ärgern, verbittert sein

worsch-dele

umständlich arbeiten

Worscht

Wurst

worscht-egal

egal, gleichgültig

Worscht-kordel

Bindfaden zum Abbinden der Wurst

Worzel-berscht

Wurzelbürste (grobe Bürste)

worzele

viel arbeiten

Woue-duch, Woue-ploan

große Plane zum auslegen des Erntewagens, um Körnerverlust zu vermeiden

Wou-ner

Wagner (Beruf)

Wuhler

arbeitssüchtiger

Wullewatz

unappetitlicher, fetter, schmieriger Mensch

Wulljee

tollpatschiger, grobschlächtiger Mensch

Wutz

Schwein

Z

 

zabbe-duschder

aussichtslos

zaggern

ackern, pflügen

zawwele

unruhig sein – sich unruhig bewegen

zeh wie Juchde

sehr zäh (wie Juchten-Leder)

Zeh-dockder

Zahnarzt

Zeh-raffel, Zoh-raffel

schlechtes, ungepflegtes Gebiss

zeig emol

zeige mir das einmal, auch: geh´mal zur Seite, mach´mal Platz

zeit

seit

Zeit bie-re, die …

(bieten)  jemanden grüßen

Zigge, mach koa…       <

gib klein bei, geb den Widerstand auf

Zimber-liesje

zaghaftes, ängstliches und verweichlichtes Kind oder Frau

Zobbel-bajertz

Zappelphilipp, unruhiges Kind (von Bajazzo)

zobbele

ruckartig, leichtes ziehen

Zocker-riewe-gawwel

2-zinkige Grabgabel zum ausgraben der Zuckerrüben

Zoh-raffel

Zahnlücke, auch schlechtes Gebiss

Zoores

Schererei, Streit, Zank, Ärger, auch: schlechte Gesellschaft

Zorn-gickel

zorniger, leicht erregbarer Mensch

Zott

Ausguss-Tülle am Topf oder Gieskanne

Zotte-h oawe

Tontopf mit Ausguss-Tülle

Zucht

Krach, Gezeter

Zucht, mach ned so e …

mach nicht so einen Krach

zuckele

saugen, lutschen

zu-ge-zowe-ne  o.  zu-ge-raaste

jemand der neu ins Ort kam, meist per Heirat, berufliche Gründe dafür gab es selten

Zu-zigg

sich zusammenbrauende Regen- oder Gewitterfront

Zwäcke

kleiner Nagel mit rundem Kopf (Schusternagel)

Zwagge

Zweig, Ableger (zum vermehren von Blumen)

zwäjele,

quengeln, nörgeln, 

zwatt, se zwatt, es zwatte mol

zweit, zu zweit, das zweite mal

zwazzelisch

unruhig, nervös

Zwenger

der schmale Spalt zwischen eng nebeneinander stehenden Häusern,  (auch als Abflussrinne eingerichtet)

Zwern-schisser

übergenauer Mensch, Pedant

zwewwele

(zwiebeln) jemand hartnäckig zusetzen, schikanieren

Zwewwel-schlott

Zwiebelschössling, Zwiebeln, Schalotte (franz.les chalottes = Schalotten)

zwische Licht unn Dun-gel,  …

Dämmerung, Zwielicht

Zwockel

Neckname urspr. für in die Pfalz versetzte bayerische Beamte, auch: allgem. für Bayern (Im Laufe der Zeit hat sich sich Zwockel auch auf Österreicher ausgeweitet).

Zwulsch                     <

Zwulch – kleines Kind, kleiner Mensch

Diese Sammlung wird fortgeführt. Anregungen sind willkommen – bitte an walter.emmer@gmx.de